Berlin. Der Erste parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei, hat in der Frage um den Fraktionsvorsitz vor einem öffentlichen Machtkampf gewarnt. „Friedrich Merz und Ralph Brinkhaus sind starke Persönlichkeiten und Profis genug, eine einvernehmliche Lösung zu finden“, sagte der CDU-Politiker dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Fest steht, dass ein öffentlicher Machtkampf, wie wir ihn vor und nach der Bundestagswahl erlebt haben, unter allen Umständen vermieden werden muss.“
Frei: „Es geht um viel“
Frei sei jedoch überzeugt, dass alle Beteiligten wüssten, dass sich die CDU mit einem „hohen Maß an Geschlossenheit“ aufstellen müsse. „Es geht um viel: Wir müssen verlorenes Vertrauen zurückgewinnen, inhaltliche Schwerpunkte setzen, die Bundesregierung konstruktiv stellen und die Wahlkämpfer in den Ländern für die Landtagswahlen mit aller Kraft unterstützen“, fügte Frei hinzu. „Dafür brauchen wir eine optimale Aufstellung, und wie diese aussieht, müssen Friedrich Merz und Ralph Brinkhaus klären.“
Durch einen starken Parteitag habe die CDU viel Rückenwind für die Herausforderungen der kommenden Wochen. „Bei der Frage des Unionsfraktionsvorsitzes müssen wir uns nicht überschlagen“, mahnte der Christdemokrat.
Fraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) ist noch bis Ende April gewählt. Ungeklärt ist, ob der neue CDU-Vorsitzende Friedrich Merz (CDU), der auf dem Parteitag mit 94,6 Prozent gewählt worden ist, Brinkhaus als Oppositionsführer ablösen will. In der ZDF-Sendung „Was nun?“ erklärte Merz: „Das ist eine Frage, die im Augenblick nicht auf der Tagesordnung steht. Und wenn sie auf der Tagesordnung steht, besprechen wir sie. Und wir besprechen es sicherlich nicht über Ankündigungen über die Medien.“ Auf die Frage, ob das Wahlergebnis ihm dazu Rückenwind gebe, ergänzte er: „Das ist jedenfalls kein Gegenwind.“
Von Alisha Mendgen/RND