Art des Hais war zunächst unklar

16‑Jährige stirbt nach mutmaßlicher Haiattacke im australischen Perth

Ein Schild mit der Aufschrift „Warning shark sighting“ warnt am australischen Margaret River vor Haien (Archivbild).

Ein Schild mit der Aufschrift „Warning shark sighting“ warnt am australischen Margaret River vor Haien (Archivbild).

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Perth. Vor allem am Wochenende sind die Strände und auch der Swan River, der sich durch die westaustralische Metropole Perth bis in den Indischen Ozean zieht, beliebte Freizeitziele. Doch der Freitzeitspaß wurde für ein 16‑jähriges Mädchen zum tödlichen Vergnügen.

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Die junge Frau war mit Freunden auf Jetskis unterwegs, als sie laut lokaler Medienberichte ins Wasser sprang – vermutlich wegen einer Gruppe Delfine, die sich in der Nähe aufgehalten haben soll. Doch während sie im Fluss schwamm, wurde das junge Mädchen vermutlich von einem Hai angegriffen und schwer verletzt. Obwohl es einem Zeugen gelang, sie unter Lebensgefahr aus dem Wasser zu ziehen, und Rettungskräfte hinzueilten, um sie medizinisch zu versorgen, starb das Mädchen noch vor Ort.

Junge Frau erlitt extrem schwere Verletzungen

Der staatliche Sender ABC berichtete, dass die junge Frau extreme Verletzungen erlitten habe. Die ABC zitierte eine Zeugin mit den Worten, sie habe etwas Derartiges „noch nie zuvor gesehen“. Die Attacke war der vermutlich erste tödliche Haiangriff im Swan River seit dem Tod eines 13-jährigen Jungen im Januar 1923. Vor zwei Jahren war dort jedoch auch schon einmal ein Mann beim Schwimmen von einem Bullenhai angegriffen und schwer verletzt worden.

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Die Familie des Mädchens sei nicht dabei gewesen, wie der zuständige Polizeiinspektor Paul Robinson Medienvertretern sagte. „Aber ihre Freunde waren es, und wie Sie sich vorstellen können, ist dies ein äußerst traumatischer Vorfall“, sagte er.

Warum sich dieser Mann von giftigen Wespen und Spinnen beißen lässt

Australien ist für seine zahlreichen gefährlichen Tiere bekannt. Neben der giftigsten Schlange und der giftigsten Spinne der Welt leben hier zahlreiche weitere Tiere und Pflanzen, von denen man sich lieber nicht stechen, piksen oder beißen lassen will. Samuel Robinson hat jedoch genau das getan – Hunderte Male.

Haiangriffe in Australien: Selten, aber medienwirksam

Laut dem Fischereiministerium war es eher ungewöhnlich, dass sich ein Hai so weit flussabwärts aufgehalten hatte. Welche Haiart für den Angriff verantwortlich sein könnte, dazu gab es bisher keine offizielle Aussage. Grundsätzlich handelt es sich bei Attacken aber häufig um Bullenhaie, Tigerhaie oder Weiße Haie. Die meisten anderen Haie stellen keine Gefahr für den Menschen dar.

Grundsätzlich sind Haiattacken in Australien eher selten, doch wenn sie vorkommen, generieren sie meist weltweite Schlagzeilen. Laut der Australian Shark-Incident Database (ASID) des Taronga-Zoos war es zuletzt im Februar 2022 zu einem tödlichen Unfall in Australien gekommen. Damals starb ein junger Brite beim Schwimmen vor der Küste Sydneys. In Sydney war der Vorfall im vergangenen Jahr die erste tödliche Attacke seit knapp 60 Jahren gewesen.

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2021 waren laut der Datenbank des Taronga-Zoos drei Menschen durch Haiangriffe ums Leben gekommen. 2020 war dagegen ein Jahr mit deutlich mehr Todesfällen gewesen: Damals verloren insgesamt acht Menschen ihr Leben. Meeresbiologen stellten damals die These auf, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Haiangriffe und der großen Anzahl von Walen geben könnte, die zu dem Zeitpunkt an der Ostküste entlang nach Norden zogen.

Kein Größenboom bei Haien

Weitere Faktoren für eine zwischenzeitliche Zunahme von Angriffen können sein, dass heutzutage mehr Menschen ins Wasser gehen als noch einige Jahrzehnte zuvor. Außerdem wird immer mehr natürlicher Lebensraum zerstört oder verändert. Auch eine verringerte Wasserqualität, der Klimawandel, anomale Wettermuster und eine Zunahme von Beutetieren könnten laut der Wissenschaft eine Rolle spielen.

Auch die Größe von Haien wurde zwischenzeitlich diskutiert. Viel Aufsehen erregte im vergangenen Juli ein Dokumentarfilm von „National Geographic“, der letztendlich weltweite Schlagzeilen machte. In dem Film war von „Megahaien“ im Pazifik die Rede. Tigerhaie im Südpazifik würden etwa ein Drittel größer als andere Tigerhaie, hieß es. Diesen „Größenboom“ erklärte die Dokumentation mit der Zunahme an Schutzzonen, wo die Raubfische deutlich mehr Beute vorfinden würden und von der Fischereiindustrie verschont blieben.

Haie brauchen lange, um eine so enorme Größe zu erreichen – 30, 50 oder sogar 70 Jahre.

Christopher Lowe,

Direktor des Shark Lab der California State University Long Beach

Doch die Behauptung erwies sich letztendlich als grobe Vereinfachung. „Haie brauchen lange, um eine so enorme Größe zu erreichen – 30, 50 oder sogar 70 Jahre“, kommentierte Christopher Lowe, ein US-amerikanischer Haiexperte und Direktor des Shark Lab der California State University Long Beach, die Meldungen. Die meisten Meeresschutzgebiete würden noch nicht einmal lange genug existieren, um diese Art von Nutzen zu bringen.

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