Mord in Afghanistan? Australischer Soldat muss sich vor Gericht verantworten
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Eine Statue der Justitia hält eine Waage in der Hand (Symbolbild).
© Quelle: David-Wolfgang Ebener/dpa
Canberra. Die australische Polizei hat einen Veteranen wegen Mordes während seines Afghanistaneinsatzes angeklagt. Der 41-Jährige sei im Staat New South Wales festgenommen worden, teilte die australische Bundespolizei am Montag mit. Er soll binnen Tagen vor einem Gericht in Sydney erscheinen, dass dann über eine mögliche Freilassung auf Kaution entscheiden dürfte. Im Fall einer Verurteilung droht dem Mann lebenslängliche Haft.
Der australische Fernsehsender ABC hatte 2020 die Aufnahme einer Helmkamera veröffentlicht, die zeigt, wie 2012 ein Soldat auf einem Weizenfeld in der afghanischen Provinz Urusgan einen Afghanen tötet. Bei dem Soldaten soll es sich um den Angeklagten handeln.
Untersuchung möglicher Kriegsverbrechen australischer Soldaten
Eine Untersuchung zu möglichen Kriegsverbrechen australischer Soldaten in Afghanistan zwischen 2005 und 2016 kam damals zu dem Ergebnis, dass diese 39 afghanische Gefangene, Bauern und Zivilisten rechtswidrig getötet haben. Der Bericht des Militärs empfahl, gegen insgesamt 19 Australier zu ermitteln. 2021 wurde dazu ein Sonderermittler eingesetzt.
Australien hat während des Afghanistankrieges von 2001 bis 2021 insgesamt mehr als 39.000 Soldaten in das Land geschickt. 41 von ihnen wurden getötet.
RND/AP