Messerangriff in Regionalzug

Psychiater beurteilte Ibrahim A. kurz vor der Tat als ungefährlich - Haftbefehl erlassen

Ermittler in weißen Schutzanzügen arbeiten in dem Regionalzug.

Ermittler in weißen Schutzanzügen arbeiten in dem Regionalzug.

Brokstedt/Itzehoe. Gegen Ibrahim A., den Verdächtigen im Fall des tödlichen Messerangriffs im Zug bei Brokstedt, ist Haftbefehl erlassen worden. Dem 33 Jahre alten staatenlosen Palästinenser werde zweifacher heimtückischer Mord und viermal versuchter Totschlag vorgeworfen, sagte Oberstaatsanwalt Peter Müller-Rakow am Donnerstag. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sitzt der Beschuldigte in Itzehoe in Untersuchungshaft.

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Unterdessen wurde bekannt, dass der mutmaßliche Täter erst vor wenigen Tagen psychiatrisch beurteilt wurde - ohne dass dabei besondere Auffälligkeiten festgestellt wurden. Schon im Rahmen seiner knapp einjährigen Untersuchungshaft wegen eines Gewaltdelikts sei er in der Hamburger Justizvollzugsanstalt Billwerder psychiatrisch betreut worden, teilte die Hamburger Justizbehörde mit. Grund für die Betreuung seien Tätlichkeiten gewesen, in die er zwei Mal während der Haft verwickelt gewesen sei.

Psychiater stellte keine Fremd- und Selbstgefährdung fest

„Ein Psychiater hat kurz vor der Entlassung keine Fremd- und Selbstgefährdung festgestellt“, sagte eine Behördensprecherin. Deshalb habe es auch keine belastbaren Anhaltspunkte dafür gegeben, eine rechtliche Betreuung zu beantragen oder den Sozialpsychiatrischen Dienst einzuschalten. „Anders als bei der Außervollzugsetzung eines Haftbefehls bestehen bei der Aufhebung eines solchen keine Möglichkeiten, Auflagen oder Weisungen zu erteilen.“

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Bei der Messerattacke in dem Regionalzug von Kiel nach Hamburg waren am Mittwoch eine 17-Jährige und ein 19-Jähriger getötet worden; fünf Menschen wurden verletzt. Auch der 33-Jährige, der von anderen Fahrgästen überwältigt worden war, wurde leicht verletzt.

RND/dpa

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