Schotte schwimmt nachts durch Haigebiet und bricht einen Weltrekord
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Die Cookstraße von Neuseeland.
© Quelle: picture alliance / Zoonar | magann
Eine Speedo, eine Schwimmbrille und eine Badekappe: Der Schotte Andy Donaldson hat in den Gewässern von Neuseeland einen Weltrekord im Schwimmen gebrochen. Er durchquerte die Cookstraße, eine Meerenge zwischen den beiden Hauptinseln von Neuseeland, in vier Stunden und 33 Minuten. Das Gewässer ist bekannt für die Vielzahl an weißen Haien, die sich dort aufhalten.
Die Meerenge gilt als besonders stürmisch und hat starke Gezeiten. Daher habe Donaldson mehr als drei Wochen auf die richtigen Windbedingungen warten müssen, berichtet die britische BBC. Am 7. März kurz vor Mitternacht ist der Extremschwimmer dann in Wellington am Fuße der neuseeländischen Nordinsel aufgebrochen. Den bisherigen Rekord für die 23 Kilometer lange Strecke, der zuletzt vor 15 Jahren aufgestellt wurde, unterbot Donaldson um vier Minuten.
„Mir wurden Horrorgeschichten von Leuten erzählt, die wegen der starken Strömungen an der gleichen Stelle schwimmen oder rückwärts schwimmen mussten. Ich hatte von den Haisichtungen gehört und dass die Leute glaubten, es sei körperlich unmöglich, während einer Springflut durch die Meerenge zu schwimmen“, schrieb Donaldson nach seinem Schwimmen auf Instagram.
Es sei bis zum Schluss spannend und nervenaufreibend gewesen, aber zum Glück habe er es in einer kürzeren Zeit geschafft, sagte er in der schottischen Morgensendung von BBC Radio. „Das Schwimmen in der Dunkelheit war eine nervenaufreibende Erfahrung, aber wir hätten uns kein besseres Erlebnis wünschen können“, so Donaldson weiter. Das Wasser hatte gerade einmal 14 Grad. „Es war eine lange Zeit, in der ich diesem kalten Wasser ausgesetzt war, aber glücklicherweise haben alle meine Gliedmaßen dies unversehrt überstanden.“ Die beste Vorbereitung sei es, einfach ein kaltes Bad zu nehmen, um sich wirklich an die Bedingungen zu gewöhnen.
Extreme Schwimmereignisse sind für den Schotten nicht neu. Erst im vergangenen August schwamm er in acht Stunden durch den Ärmelkanal und brach einen 25 Jahre alten britischen Rekord. Nur einen Monat später durchquerte er den Nordkanal von Nordirland nach Portpatrick in neun Stunden. Doch er peilt einen weiteren Rekord an: Donaldson hat sich zum Ziel gesetzt, innerhalb eines Jahres die Ocean‘s Seven zu absolvieren. Das Pendant zu den Seven Summits der Bergsteiger umfasst sieben gefährliche Meerengen und gilt als Champions League für Extremschwimmer. Bisher haben nur rund 20 Personen auf der Welt alle sieben Meerengen durchschwommen.
Die Meerenge in Neuseeland war die dritte von sieben Etappen der Ocean‘s Seven Challenge. Donaldson hat sich zum Ziel gesetzt, alle sieben Etappen innerhalb eines Jahres zu absolvieren. Bisher hat das noch nie jemand zuvor geschafft. Als Nächstes steht der 42 Kilometer lange Molokai-Kanal in Hawaii an. Schon in wenigen Tagen soll es losgehen. „Hoffentlich wird es beim nächsten Schwimmen in Hawaii etwas wärmer.“