25 getötete Taliban: Prinz-Harry-Double hat Angst um seine Sicherheit
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Prinz-Harry-Double Rhys Whittock mit einer Meghan-Doppelgängerin.
© Quelle: picture alliance/AP Photo
Sex, Drogen, Drama – in seiner in dieser Woche erschienenen Autobiografie „Spare“ (dt. „Reserve“) schreibt der britische Prinz Harry über zahlreiche Themen, die weltweit für Schlagzeilen sorgen. Auch auf seinen Militäreinsatz in Afghanistan geht der 38-Jährige ein – und berichtet von 25 Taliban, die er dabei getötet habe. Das sorgte nicht nur bei Militärexperten für Kritik, sondern bereitet einem Briten, der dem Prinzen zum Verwechseln ähnlich sieht, regelrecht Angst: dem Harry-Doppelgänger Rhys Whittock.
Seit 2017 tritt der 39-Jährige weltweit als Harry-Double auf, etwa zusammen mit einer Meghan-Doppelgängerin. Doch seit dem Erscheinen der Prinzenbiografie will er mit dem Royal, der ihm so ähnlich sieht, lieber nichts mehr zu tun haben. „Ich fing an, mich unwohl zu fühlen, als ich hörte, dass Harry über seine Zeit in der Armee sprach“, sagte Whittock der britischen Zeitung „Daily Mail“. Er habe eine SMS von seiner Mutter bekommen, die ihm Gänsehaut bereitet habe: „Darin stand nur: ‚Wegen Harrys Eingeständnissen über die Armee ist er jetzt ein Ziel. Du musst in der Öffentlichkeit eine Brille tragen.‘“
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Er werde nach wie vor jeden Tag mit Prinz Harry verwechselt, sagte Whittock weiter. „Es ist besorgniserregend, wenn man der Doppelgänger von jemandem ist, der einer plötzlichen Zunahme von Sicherheitsbedrohungen ausgesetzt ist.“ Der 39-Jährige bezeichnete es zudem als „bizarr“, dass Harry seine Aussagen nicht vorab von britischen Sicherheitsexperten habe prüfen lassen, schließlich benötige es in Zukunft zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen bei seinen Aufenthalten in Großbritannien – etwa bei der Krönung von König Charles.
Persönlich hat Whittock Konsequenzen gezogen: „Normalerweise ist es nett, Leuten zu begegnen, die mich für Harry halten, aber ich habe in den letzten Tagen darauf geachtet, dass ich meinen Hut aufbehalte.“
Harry fühlt sich falsch verstanden
Harry schreibt in einer Passage seiner Autobiografie über die Anzahl der Menschen, die er in seinen Einsätzen in Afghanistan getötet hat: „Also, meine Zahl: fünfundzwanzig. Das war keine Zahl, die mir irgendeine Befriedigung bereitete. Doch ebenso wenig war es eine Zahl, derer ich mich schämte.“ Ein hochrangiges Talibanmitglied warf Harry daraufhin Kriegsverbrechen vor.
Prinz Harry warf den britischen Medien allerdings vor, seine Schilderungen über von ihm getötete Menschen in Afghanistan falsch wiedergegeben zu haben. „Ohne Zweifel ist die gefährlichste Lüge, die sie erzählt haben, dass ich irgendwie mit der Anzahl der Menschen geprahlt habe, die ich in Afghanistan getötet habe“, sagte der 38-Jährige am Dienstagabend in der US-Late-Night-Show von Stephen Colbert. „Ich wäre sauer, wenn jemand mit solch einer Sache prahlen würde. Aber es ist eine Lüge. Meine Worte sind nicht gefährlich.“ Der „Spin“ der britischen Medien – also deren Darstellung seiner Schilderungen – sei es hingegen schon.
Dass die Aussagen Brisanz haben, sieht auch ein britischer Militärexperte so – der äußerte sich besorgt um die Sicherheit der Invictus Games in Düsseldorf. „Ich gehe davon aus, dass der Grad der Bedrohung definitiv höher sein wird“, sagte der ehemalige Marineadmiral Alan West der Zeitung „Sunday Mirror“. Wegen Harrys Aussagen werde es „ernsthafte Sicherheitsprobleme“ für die Veranstaltung im September geben. „Es werden Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Veteranen zu schützen“, sagte West weiter. Der Prinz sei „sehr dumm“ gewesen, Details zu den Tötungen zu veröffentlichen.
RND/seb/dpa