Nach Schließung: Was wird jetzt aus Schuhbecks Restaurant Südtiroler Stuben?
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Der Koch Alfons Schuhbeck.
© Quelle: Andreas Gebert/dpa
München. Der Silvesterabend war der letzte in den Südtiroler Stuben: Das Restaurant von Starkoch Alfons Schuhbeck (73) am Münchner Platzl schloss in der Nacht zu Neujahr nach rund 19 Jahren zum letzten Mal seine Türen. Der wegen Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe verurteilte Schuhbeck tischte zum Abschied noch einmal ein Fünf-Gänge-Menü auf - das Essen alleine kostete bereits 195 Euro pro Person.
Schuhbeck wurde Ende Oktober zu drei Jahren und zwei Monaten Haft wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Derzeit befindet er sich noch auf freiem Fuß, er legte Revision gegen das Urteil ein.
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Alfons Schuhbecks Restaurant „Südtiroler Stuben“.
© Quelle: picture alliance / Wagner
Hofbräuhaus und Staatsoper an Räumlichkeiten interessiert
Was nun aus den Räumlichkeiten der Südtiroler Stuben wird, ist noch offen. Es wird aber wohl erneut vermietet werden. Laut des Eigentümers Immobilien Freistaat Bayern gebe es bereits zwei Interessenten. „Für eine Nachnutzung liegen zwei Anfragen, eine des Hofbräuhauses und eine der Staatsoper, vor. Beide Nutzungsmöglichkeiten werden jetzt durch die Bewerber konkretisiert und anschließend geprüft“, sagte der Geschäftsführer des Staatsbetriebs, Gerhard Reichel, gegenüber der „Bild“-Zeitung. Es seien demnach noch inhaltliche und bauliche Fragen zu klären, insbesondere mögliche Umbaubedarfe.
Das Hofbräuhaus ist direkter Nachbar der Südtiroler Stuben am Platzl in München. Die Bayerische Staatsoper befindet sich nur etwa vier Minuten Fußweg entfernt.
Schuhbeck konzentriert sich nach der Schließung seines Restaurants weiter auf die Arbeit. „Das war‘s noch nicht“, sagte er der Zeitung am Silvesterabend. Aktuell arbeite er mit seiner Autorin an Rezepten für ein neues Gewürzkochbuch.
Schuhbeck lenkte sich nach Urteil in den Südtiroler Stuben ab
Schuhbeck legte eine Woche nach seiner Verurteilung am 27. Oktober Revision ein. „Alfons Schuhbeck steht zu seiner Schuld, will aber die Strafe auf Basis der schriftlichen Urteilsbegründung nachvollziehen können“, ließen seine Anwälte eine Woche nach dem Urteil über einen Sprecher mitteilen.
Das Landgericht München I hatte eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und zwei Monaten wegen Steuerhinterziehung gegen Schuhbeck verhängt. Bei einer solchen Höhe ist keine Bewährung mehr möglich. Rund 2,3 Millionen Euro hatte der prominente Koch nach Ansicht des Gerichts am Fiskus vorbeigeschleust.
Direkt nach dem Urteil hatte Schuhbeck Ablenkung in der Arbeit gesucht. Nach dem Prozesstag sei er in die Küche seiner Südtiroler Stuben gegangen. „Kochen“, hieß es. Die Verhandlung und das Urteil hätten ihn recht mitgenommen. „Positiv ist, dass er sehr viel Zuspruch aus seinem Umfeld über Nachrichten erhielt.“
RND/nis mit dpa