Sturmtief sorgt für viele Einsätze im Norden – am Wochenende bleibt es ungemütlich
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Ein Sturmtief über der Nordsee hat im Norden Deutschlands am Freitag teils kräftige Sturmböen gebracht.
© Quelle: Silas Stein/dpa/Symbolbild
Offenbach. Wegen eines Sturms sind Polizei und Feuerwehr in Schleswig-Holstein und Hamburg am Freitag zu etlichen Einsätzen ausgerückt. Nach Angaben der Leitstellen in Schleswig-Holstein und Hamburg gab es keine Verletzten. Es ging um umgestürzte Bäume, abgebrochene Äste, umgewehte Bauzäune und Schilder, herabgefallene Dachziegel und ein Dachfenster. „Hier ist es ganz schön pustig“, sagte ein Sprecher der Leitstelle Nord in Schleswig-Holstein. Bei dieser wurden bis zum späten Nachmittag etwa 20 Einsätze gezählt, im mittleren Landesteil waren es mehr als 70 und im Süden mehr als 40. Im Klempau (Kreis-Herzogtum Lauenburg) stürzte ein Baum auf ein Feuerwehrhaus.
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Auch in Hamburg musste die Feuerwehr wegen des Sturms vermehrt ausrücken. Auch hier gab es keine Verletzten oder größere Gefahren. Die Einsatzkräfte seien vor allem mit abgebrochenen Ästen, umgewehten Schildern oder herabfallenden Dachziegeln beschäftigt gewesen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Einige Bäume drohten umzustürzen und mussten gesichert werden. Bis zum Nachmittag rückte die Feuerwehr 23 Mal aufgrund des Wetters aus. Nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) war in Hamburg noch bis zum Abend mit Sturmböen zu rechnen, im Laufe der Nacht soll der Wind dann nachlassen. Für Samstag werde bei Wolken und Regen nur mäßiger Wind erwartet.
Störungen im Bahnverkehr
Auch auf den Bahnregionalverkehr der Deutschen Bahn im Norden hatte der Sturm Auswirkungen. Wie eine Bahnsprecherin mitteilte, konnte ein aus Stettin kommender Zug am Nachmittag nur bis Lüdersdorf in Nordwestmecklenburg fahren und nicht wie geplant bis Lübeck. Als Grund wurde ein umgestürzter Baum genannt, der die Schienen blockierte. Für die nur wenige Kilometer lange Strecke bis nach Lübeck wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die Störung sollte noch am Abend beseitigt werden. Weitere Zugausfälle und Verspätungen auf dem Streckenabschnitt wurden nicht ausgeschlossen.
Auch die Schlepp- und Fährgesellschaft Kiel stellte in der Förde der Landeshauptstadt wegen des Sturms die Fördeschifffahrt auf beiden Linien ein. Der Verkehr werde wahrscheinlich erst am Samstag wieder beginnen, sagte eine Sprecherin.
In Dänemark und Norwegen fielen am Freitag ebenfalls Zug- und Fährverbindungen aus. Der Sturm „Otto“ werde in Böen Hurrikangeschwindigkeit erreichen, teilte das dänische Meteorologie-Institut am Abend mit.
Regen und Wind im Norden – Sonne im Süden
Auch am Samstag sollte es erneut stürmisch werden – dann vor allem entlang einer Linie von Ostfriesland über Bremen bis zum Harz. „Insgesamt aber eine Idee schwächer als Freitag“, sagte die Meteorologin. Dazu ziehen viele Wolken und Regenschauer durch. Im Harz wird in Staulagen Dauerregen erwartet.
In weiten Teilen Deutschlands müssen sich die Narren nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes am Wochenende auf einen regnerischen und vor allem windigen Straßenkarneval einstellen. Vor allem für den Norden und die Mitte empfahl eine DWD-Meteorologin am Freitag in Offenbach regenfeste Kostüme. Immerhin: In den Fastnachtshochburgen Mainz, Köln und Düsseldorf dürfte es laut DWD am Samstag und Sonntag bei milden 10 bis 16 Grad nur ein paar wenige Schauer geben.
Am Rosenmontag und Fastnachtsdienstag gibt es dann den Angaben zufolge eine Zweiteilung. In der Nordhälfte Deutschlands ziehen bei stürmischem Westwind dichte Wolken vorüber. Dort regnet es örtlich auch etwas. In der Südhälfte hingegen setzt sich Hochdruckeinfluss durch. „Vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, mit etwas Glück auch bis nach Rheinhessen reichend, gibt die Sonne ihren großen Auftritt“, sagte die Meteorologin.
Wo genau die Grenze zwischen Wolken und Sonnenschein verläuft, sei allerdings noch nicht ganz klar. Am Aschermittwoch wechseln sich dann insgesamt wieder Sonne, Wolken und schwache Schauer ab. Die Temperaturen liegen zwischen 8 und 14 Grad.
RND/dpa/hyd