Präsident Lula wirft Polizisten Zusammenarbeit mit Bolsonaro-Anhängern vor
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Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva erhebt schwere Vorwürfe gegen die Polizei.
© Quelle: Marcelo Camargo/Agencia Brazil/d
Nach dem Sturm radikaler Anhänger des früheren brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro auf das Regierungsviertel in Brasília hat Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva Teilen der Polizei und des Militärs eine Zusammenarbeit mit den gewalttätigen Demonstranten vorgeworfen. Viele Leute innerhalb der Militärpolizei des Bundesdistrikts und der Streitkräfte hätten mit den Angreifern konspiriert, sagte Lula am Donnerstag laut dem Nachrichtenportal G1 vor Journalisten. Beispielsweise sei den gewalttätigen Demonstranten die Tür zum Regierungssitz Palácio do Planalto geöffnet worden. „Wir werden das in aller Ruhe untersuchen und herausfinden, was wirklich passiert ist“, kündigte Lula an.
Rund 1500 Bolsonaro-Anhänger festgenommen
Sicherheitskräfte räumten am Montag ein Camp der Bolsonaro-Anhänger vor dem Hauptquartier der Streitkräfte in der brasilianischen Hauptstadt.
© Quelle: Reuters
Am Sonntag hatten Tausende Bolsonaro-Anhänger das Regierungsviertel in Brasília gestürmt. Sie brachten kurzzeitig die Schaltzentralen der wichtigsten Staatsgewalten des Landes unter ihre Kontrolle, randalierten in Büros und Sitzungssälen und hinterließen eine Spur der Zerstörung. Auf Videos war zu sehen, wie Polizisten sich mit Bolsonaro-Anhängern unterhielten und beim Angriff auf den Kongress zunächst nicht eingriffen. Erst nach Stunden brachten die Sicherheitskräfte die Lage wieder unter Kontrolle.
Lula kündigte zudem eine Überprüfung der Mitarbeiter im Präsidentenpalast an. Der Ex-Militär Bolsonaro hatte während seiner Amtszeit zahlreiche Offiziere in die Regierungszentrale geholt. „Wir wollen sehen, ob wir das korrigieren und sie durch Laufbahnbeamte ersetzen können, damit das hier wieder eine zivile Regierung wird“, sagte der Staatschef.
RND/dpa