Aus für Verbrenner?

Debatte über E-Fuels: CDU-Abgeordneter Ploß irritiert mit Retweet

Ein Besucher einer Feier zur Inbetriebnahme einer Forschungsanlage, mit der mittels Power-to-X-Technologien (P2X) aus Luft und Ökostrom CO ₂-neutraler Kraftstoff erzeugt werden kann, hat auf dem Campus Nord des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) eine Flasche mit E-Fuel in der Hand.

Ein Besucher einer Feier zur Inbetriebnahme einer Forschungsanlage, mit der mittels Power-to-X-Technologien (P2X) aus Luft und Ökostrom CO ₂-neutraler Kraftstoff erzeugt werden kann, hat auf dem Campus Nord des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) eine Flasche mit E-Fuel in der Hand.

E-Fuel ist der Stoff, aus dem Träume sind – vor allem derer, die von einer Rettung der Verbrennungsmotoren träumen. Als E-Fuel werden synthetische Kraftstoffe bezeichnet, die mittels Strom aus Wasser und Kohlenstoffdioxid hergestellt werden.

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Jetzt hat ein Politiker in der aktuell hitzig geführten Debatte über das Für und Wider eines EU-weit beschlossenen Endes der Verbrennungsmotoren auf Twitter für noch größere Diskussionen gesorgt. Der Hamburger CDU-Politiker Christoph Ploß retweetete eine Karte, die zeigt, wo in der EU schon heute synthetische Kraftstoffe getankt werden können.

Dabei erweckte er in den Augen anderer Nutzerinnen und Nutzer den Eindruck, E-Fuel und HVO, also hydriertes Pflanzenöl (engl.: Hydrotreated Vegetable Oil) miteinander zu verwechseln. Beides sind unterschiedliche Kraftstoffe.

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Die Reaktionen darauf kamen prompt. „Das ist übrigens die Karte, auf die Christoph Ploß jetzt verweist, nachdem er in seiner Rede im Bundestag fälschlicherweise behauptete, in europäischen Nachbarländern könnte man E-Fuels tanken. Blöd nur: Die Karte zeigt Tankstellen für HVO. Und ja, der Mann sitzt im Bundestag“, retweetete der Klimaaktivist Maurice Conrad.

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Die EU-Abstimmung über das geplante Aus für neue Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035 war in der vergangenen Woche wegen Nachforderungen Deutschlands verschoben worden. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte von der EU-Kommission einen Vorschlag verlangt, wie beispielsweise E-Fuels nach 2035 in Verbrennungsmotoren eingesetzt werden könnten.

In Deutschland, traditionell einer der weltgrößten Automobilexporteure, wird befürchtet, mit dem schnellen Aus für Verbrennungsmotoren seine Schlüsselindustrie zu verlieren, was Wohlstandsverlust bedeuten würde. Das Thema beschäftigt auch die Gäste im ARD-Talk von Anne Will am Sonntagabend (12. März).

Anmerkung der Redaktion: In der ersten Version dieser Meldung hatten wir den Eindruck erweckt, Christoph Ploß hätte eine fehlerhafte Karte verbreitet. Nun haben wir klargestellt, dass die von ihm retweetete Karte an sich nicht falsch ist. Sein Retweet wurde aber von anderen Nutzerinnen und Nutzern kritisiert, weil sie ihn für eine Gleichsetzung verschiedener Kraftstoffe hielten. Er habe einen Tweet geteilt, der die Karte inhaltlich einordne und absolut korrekt kommentiere, antwortete Ploß via Twitter. Zum RND sagte er: „E-Fuels sind eine Zukunftstechnologie, mit der Verbrennungsmotoren CO2-neutral betrieben werden können. Auch wegen der ideologischen Blockadehaltung der Grünen werden sie noch nicht industriell hergestellt; andere synthetische Kraftstoffe wie HVO werden vor allem in anderen Ländern jedoch bereits vertrieben und stellen die Praxistauglichkeit von synthetischen Kraftstoffen unter Beweis. Die Grünen und die Anti-Verbrenner-Lobby wollen das nicht wahrhaben; sie versuchen den Eindruck zu erwecken, E-Fuels und andere synthetische Kraftstoffe hätten nichts miteinander zu tun – das ist falsch!“

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RND/dpa/stu

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