CSU-Politiker Müller: „Ampel hat bei den Finanzen längst Maß und Mitte verloren“
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Der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Stefan Müller.
© Quelle: picture alliance / Geisler-Fotopress
Der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Stefan Müller, hat scharfe Kritik an der Ausgabenpolitik der Ampelkoalition geäußert. „Die Ampel hat bei den Finanzen längst Maß und Mitte verloren: Immer neue Versorgungsposten und Ausgabenideen treffen auf den Unwillen zum Sparen“, sagte der Christsoziale dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Finanzminister Lindner muss jetzt einen Plan für solides Haushalten vorlegen und die immer neuen Ausgabenwünsche seiner Kollegen ablehnen. Es ist höchste Zeit, zu finanzpolitischer Solidität zurückzukehren.“
Die Regierung habe eine Rekordzahl von 46 Beauftragten berufen, ergänzte Müller. „Während die Aufgaben häufig eher symbolischer Natur sind, bekommen viele von ihnen hohe Aufwandsentschädigungen und überdimensionierte Mitarbeiterstäbe. Auch in den Ministerien wurden viele hoch besoldete Stellen geschaffen.“ Die Regierung schaffe sich Posten wie in einem Selbstbedienungsladen. „Das muss ein Ende haben“, forderte der CSU-Politiker.
Bundesrechnungshof warnte Bundesregierung vor finanziellem Kontrollverlust
Der Bundesrechnungshof warnte die Bundesregierung kürzlich vor einem finanziellen Kontrollverlust. Der Schuldenberg sei mittlerweile auf 2,1 Billionen Euro angewachsen. „Diese Dynamik und ihre Folgen drohen die Tragfähigkeit der Bundesfinanzen und damit auch die staatliche Handlungsfähigkeit ernsthaft zu gefährden“, sagte Rechnungshofpräsident Kay Scheller diese Woche. Um das Heft des Handelns in der Hand zu behalten, müsse die Bundesregierung alle Ausgaben neu priorisieren und den Haushalt konsequent auf die Kernaufgaben ausrichten. Es dürften keine neuen Maßnahmen mehr beschlossen werden, ohne ihre langfristige Finanzierung zu klären.
Finanzminister Christian Lindner (FDP) ringt mit seinen Ressortkollegen derzeit um die Aufstellung des Bundeshaushalts für 2024. Die Ausgabewünsche der Ministerien übertreffen Lindners Pläne dabei um rund 70 Milliarden Euro. Die Grünen haben zur Finanzierung Steuererhöhungen ins Spiel gebracht, was die FDP aber strikt ablehnt. Die Eckwerte des Etats für das kommende Jahr sollen am 15. März im Kabinett beschlossen werden.
Mit dpa