Kommentar

Wahlen in der Türkei: eine neue Ära nach Erdogan?

Im Mai wird in der Türkei ein neues Parlament gewählt. Staatschef Erdogan steht nach mehreren Krisen unter massivem Druck. Schon jetzt zeichnet sich eine neue Ära in der Türkei ab, kommentiert Gerd Höhler.

Im Mai wird in der Türkei ein neues Parlament gewählt. Staatschef Erdogan steht nach mehreren Krisen unter massivem Druck. Schon jetzt zeichnet sich eine neue Ära in der Türkei ab, kommentiert Gerd Höhler.

Meinungsumfragen zur türkischen Präsidentenwahl sehen den Oppositionskandidaten Kemal Kilicdaroglu mit deutlichem Abstand vorn. Ob er Recep Tayyip Erdogan als Staatschef ablösen kann, wird sich bei der Abstimmung in zwei Monaten entscheiden.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Der sieggewohnte Erdogan ist in die Defensive geraten, nicht nur durch die Hyperinflation, die an den Einkommen der Menschen zehrt, sondern auch wegen seines chaotischen Krisenmanagements nach der verheerenden Erdbebenkatastrophe, die fast 50.000 Todesopfer forderte.

Erdogan setzt Wahlen in der Türkei offiziell für 14. Mai an
Türkei, Recep Tayyip Erdogan unterzeichnet in Ankara Dekret für Wahlen am 14. Mai  Turkish President Recep Tayyip Erdogan signs the decision to renew the presidential and parliamentary elections on May 14 in Ankara Turkish President Recep Tayyip Erdogan signs the decision to renew the presidential and parliamentary elections on May 14 in Ankara on March 10, 2023. Photo by Turkish presidency  apaimages Ankara Ankara Turkey 100323_ANKARA_TPO_00 2 Copyright: xapaimagesxTurkishxpresidencyxxapaimagesx

Die Wahlen werden damit rund drei Monate nach den schweren Erdbeben und etwa einen Monat früher als zunächst gedacht erfolgen.

Unterschätzen sollte man den türkischen Staatschef deshalb aber nicht. Er wurde schon oft politisch totgesagt, hat sich aber immer wieder als ein machtbewusster Überlebenskünstler erwiesen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Erdogan vor dem politischen Aus

Erdogan führt das Land seit nunmehr 20 Jahren und hat noch nie eine Wahl verloren. Er wird alles – und man muss betonen: alles – daransetzen, auch diesen Urnengang für sich zu entscheiden. Erdogan hat im Laufe der Jahre einen schlagkräftigen Machtapparat aufgebaut.

Bei einer Niederlage drohen ihm nicht nur der Verlust des höchsten Staatsamtes und ein Ende seiner politischen Karriere. Dann könnten auch Korruptionsvorwürfe aus früheren Jahren wieder hochkommen. Entscheidend wird deshalb nicht nur sein, wie die Wahlberechtigten in der Türkei abstimmen, sondern auch, wie Erdogan mit einer eventuellen Niederlage umgeht.

Wird er das Urteil an der Urne akzeptieren? Manche sprechen angesichts der Meinungsumfragen schon von einer „neuen Ära“ in der Türkei. Dahinter muss man vorerst noch ein großes Fragezeichen setzen.

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken