ARD-Talksendung „Maischberger“

Oskar Lafontaine: Der „Kriegsminister der USA“ will keinen Frieden

Oskar Lafontaine in der ARD-Talksendung „Maischberger“.

Oskar Lafontaine in der ARD-Talksendung „Maischberger“.

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Der frühere Linken- und SPD-Vorsitzende Oskar Lafontaine gibt den USA eine Mitschuld am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. „Putin ist nicht der allein Schuldige“, die USA seien „sehr, sehr mitschuldig“, sagte der inzwischen parteilose Politiker am Dienstagabend in der ARD-Talksendung „Maischberger“. Dass die Amerikaner „Raketenbasen in der Nähe von Russland“ aufgestellt hätten, „destabilisiert die Weltlage“, es sei „das Messer am Hals“ von Russland, so Lafontaine.

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Die USA hätten zudem kein Interesse an einem schnellen Frieden in der Ukraine. Der amerikanische Verteidigungsminister Lloyd Austin, den Lafontaine als „Kriegsminister der USA“ bezeichnete, habe angekündigt, dass er einen langen Krieg wolle, behauptete der 79-Jährige. „Und das nehme ich ernst.“ Die Darstellung, Putin wolle nicht verhandeln, sei „Propaganda“.

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter warf Lafontaine daraufhin ein Verdrehen „der historischen Wirklichkeit“ vor. Bei den angesprochenen Raketen handele es sich um Flugabwehrraketen, die in Richtung Iran gerichtet seien, ein Land, das kurz vor der Nuklearwaffenfähigkeit stehe. „Russische Nuklearraketen sind in zwei Minuten in Berlin. Das ist ein Bedrohungspotenzial und das müssen wir mehr thematisieren. Ich glaube, dass wir mehr Forderungen gegenüber Russland stellen sollten zum Abzug dieser Raketen aus Kaliningrad und Abzug der russischen Truppen aus Transnistrien und Georgien.“

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Lafontaine: USA wollen Deutschland weiter in den Krieg hineinziehen

Auf das Manifest seiner Frau Sahra Wagenknecht angesprochen, das er unterschrieben hatte, sagte Lafontaine: „Wir wollen nicht, dass Deutschland immer weiter in den Krieg hineingezogen wird.“ Doch genau das würden die USA versuchen.

Kiesewetter widersprach und betonte, dass sämtliche Eskalationen von Russland ausgingen. „Deutschland hat Russland eine Chance geboten, weil wir zunächst keine Kampf- und Schützenpanzer geliefert haben und andere daran gehindert haben.“ Darauf habe Russland nicht mit Verhandlungsbereitschaft reagiert, im Gegenteil. „Es war deutsche Zurückhaltung und nicht Eskalation, Herr Lafontaine.“

Russische Privatarmee Wagner bittet um Unterstützung beim Kampf um Bachmut
18.03.2023, Ukraine, Bachmut: Ukrainische Soldaten feuern an der Frontlinie in der Nähe von Bachmut mit einer Waffe. Foto: Roman Chop/AP +++ dpa-Bildfunk +++

Die russische Privatarmee Wagner bittet im Kampf um die ukrainische Stadt Bachmut im östlichen Gebiet Donezk das Verteidigungsministerium in Moskau um Hilfe.

Mit dem Treffen von Russlands Präsidenten Wladimir Putin und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping verbindet Lafontaine die Hoffnung, „dass China Einfluss auf Russland nimmt, um diesen Krieg zu beenden. Das Morden in der Ukraine muss beendet werden. Wir müssen verhindern, dass dieser Krieg auf ganz Europa überschwappt.“ Eine Hoffnung, die Kiesewetter nicht teilt: „Wenn jemand Interesse an einem langen Krieg hat, dann ist es China.“ Das lenke den Blick von Taiwan ab. Die Volksrepublik betrachtet die demokratisch regierte Inselrepublik als abtrünnige Provinz.

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RND/seb

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