„Absolutes Kopfschütteln“

Gewerkschaft der Polizei kann Freilassung von Lina E. nicht verstehen

Proteste gegen die Verurteilung von Lina E., einer mutmaßlichen Linksextremistin.

Proteste gegen die Verurteilung von Lina E., einer mutmaßlichen Linksextremistin.

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Berlin. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Jochen Kopelke, hat angesichts der jüngsten Angriffe auf Polizisten und Polizistinnen durch Linksextremisten und Linksextremistinnen die vorläufige Freilassung der verurteilten Linksextremistin Lina E. durch das Oberlandesgericht Dresden kritisiert. „Die brutalen Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten erschüttern mich“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Organisiert, geplant und mit absoluter Brutalität wurden der Rechtsstaat und unsere Polizei gezielt angegriffen – natürlich wie üblich aus Kundgebungen und Versammlungen heraus. Und die Verurteilte Lina E. ist gegen Meldeauflagen frei. Das löst absolutes Kopfschütteln bei uns Polizisten aus.“

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Schließlich habe die linksextremistische Szene nach dem Urteilsspruch Vergeltung in ganz Deutschland angekündigt, so Kopelke. „Uns Polizisten war klar, dass auch wir damit in den Fokus der Extremisten geraten.“

Proteste in mehreren Städten nach Urteil

Nach dem Schuldspruch für die Studentin wegen linksextremistischer Gewalttaten hatten Sympathisanten und Sympathisantinnen in mehreren Städten gegen das Urteil protestiert. Dabei kam es am Mittwochabend teilweise zu Ausschreitungen und Zusammenstößen. In Leipzig wurde eine Versammlung nach Angaben eines Polizeisprechers für beendet erklärt, nachdem Flaschen und Pyrotechnik in Richtung der Beamtinnen und Beamten geworfen worden seien. In der Bremer Innenstadt hätten sich rund 350 meist vermummte Personen versammelt und seien dann „relativ schnell und unvermittelt“ auf Einsatzkräfte losgegangen, sagte eine Sprecherin der Polizei. Solidaritätskundgebungen für Lina E. gab es zudem auch in Berlin, Hamburg und Dresden.

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Die Studentin war am Mittwoch zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Das Oberlandesgericht Dresden sprach die aus Kassel stammende 28-Jährige wegen mehrerer Angriffe auf Rechtsextreme der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung schuldig. Drei mitangeklagte Männer erhielten Strafen zwischen zwei Jahren und fünf Monaten sowie drei Jahren und drei Monaten. Der Haftbefehl gegen Lina E. wurde gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Die Reststrafe muss sie erst verbüßen, wenn das Urteil rechtskräftig ist.

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