Nach dem Abendessen mit einem Rassisten: Ist Trump in eine Falle getappt?
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Nick Fuentes, ein rechtsextremer Aktivist, aufgenommen bei einer Kundgebung vor dem Lansing Capitol. Der ehemalige US-Präsident Trump aß am 22. November 2022, in seinem Club Mar-a-Lago mit dem Rapper Ye, früher bekannt als Kanye West, und Nick Fuentes, einem rechtsextremen Aktivisten.
© Quelle: Nicole Hester/Ann Arbor News/dpa
Washington. Nach Donald Trumps Abendessen mit Rapper Kanye West und einem rechtsextremen Nationalisten ebbt die Kritik am früheren US-Präsidenten nicht ab. Zuletzt hatte der führende Republikaner Mitch McConnell kritisiert, dass in der republikanischen Partei kein Platz für Antisemitismus und Rassismus sei.
Jetzt berichtet der US-Sender NBC News, Trump sei womöglich in eine Falle getappt. Das zumindest behauptet der rechte Provokateur Milo Yiannopoulos. Er will das Abendessen in Trumps Anwesen Mar-a-Lago in Florida mit dem Rassisten Nick Fuentes und dem Rapper Ye, früher bekannt als Kanye West, arrangiert haben, „um Trumps Leben unglücklich zu machen“ und ihm „eine Botschaft zu übermitteln“.
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Umstrittenen: Trump-Anhänger Milo Yiannopoulos.
© Quelle: AP
Trump hatte zu seiner Verteidigung gesagt, Ye sei zum Abendessen eingeladen worden und „unerwartet mit drei seiner Freunde aufgetaucht … von denen ich nichts wusste“. Anschließend vermied es der Ex-Präsident, der 2024 erneut bei den US-Präsidentschaftswahlen antreten will, Fuentes und seine extrem menschenverachtenden Ansichten zu verurteilen.
Yiannopoulos: „Ich wollte auch eine Botschaft an Trump senden, dass er die Menschen, die ihn am meisten lieben, die Menschen, die ihn ins Amt gebracht haben, systematisch immer wieder vernachlässigt, ignoriert, ausgenutzt hat, und dass diese Art von Verhalten zurückkommt, um am Ende Trump selbst zu schaden.“
Yiannopoulos war einst eine führende Persönlichkeit in der Alt-Right-Bewegung, er war Redakteur beim erfolgreichen rechtsradikalen Kanal Breitbart, wurde aber von den meisten sozialen Netzwerken geblockt und verlor auch seinen Buchvertrag, weil er sich angeblich für die Legalisierung von Pädophilie ausgeprochen hatte.
Trump schwer unter Beschuss
Trump steht nach dem besagten Essen enorm unter Beschuss: Auch der frühere Vizepräsident Mike Pence hatte seinen einstigen Chef für das Treffen kritisiert. „Ich denke, der Präsident hat ein äußerst schlechtes Urteilsvermögen bewiesen, als er diesen Personen einen Platz am Tisch einräumte“, sagte er dem Sender NewsNation. „Es war falsch von Präsident Trump, einem weißen Nationalisten, einem Antisemiten und einem Holocaust-Leugner einen Platz am Tisch zu geben und ich denke, er sollte sich dafür entschuldigen“, sagte Pence. Pence werden Ambitionen nachgesagt, sich für die Wahl 2024 um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner zu bemühen.
RND/dpa/stu