„Totaler Unsinn“

Kremlchef Putin schließt ukrainische Beteiligung an Sprengung von Nord Stream aus

Das Nord Stream 1-Gasleck in der Ostsee, fotografiert aus einem Flugzeug der schwedischen Küstenwache.

Das Nord Stream 1-Gasleck in der Ostsee, fotografiert aus einem Flugzeug der schwedischen Küstenwache.

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Moskau. Der russische Präsident Wladimir Putin hält Berichte über eine Beteiligung ukrainischer Aktivisten an den Explosionen an den Nord-Stream-Erdgas-Pipelines in der Ostsee für „totalen Unsinn“. Eine derartige Aktion in dieser Tiefe und in dieser Größenordnung könnten „lediglich Spezialisten“ durchführen, sagte Putin am Dienstag in einem Fernsehinterview. „Dazu gehört auch noch die Unterstützung eines Staates, die über die entsprechende Technologie verfügt.“

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Konkret wollte sich Putin nicht zur Urheberschaft der Explosionen äußern. Doch man müsse immer hinterfragen, wer daran ein Interesse haben könnte. „Und wer ist interessiert? Theoretisch könnten die USA ein Interesse daran haben, die russischen Energieträger auf dem europäischen Markt zu verhindern“, sagte der Kremlchef.

Proukrainische Gruppe steckt offenbar hinter Nord-Stream-Explosionen
ARCHIV - 27.09.2022, Dänemark, Bornholm: Das vom dänischen Verteidigungskommando zur Verfügung gestellte Foto zeigt das Nord Stream 2-Gasleck in der Nähe von Bornholm aus der Luft. Im Fall der Explosionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 Ende September 2022 gibt es laut Medienberichten neue Spekulationen über die Täter. Laut Recherchen von ARD, SWR und der «Zeit» führen die Spuren offenbar in Richtung Ukraine. (zu dpa «Berichte: Spekulationen über Täter der Nord-Stream-Explosion») Foto: -/Danish Defence Command/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

Im Fall der Explosionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 Ende September 2022 gibt es laut Medienberichten neue Spekulationen über die Täter.

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Nach Putins Worten habe ein Schiff von Gazprom zudem Hinweise auf das Vorhandensein eines weiteren Sprengsatzes an der Gaspipeline entdeckt. Dieser sei in etwa 30 Kilometern Entfernung von einer der Explosionsstellen angebracht. Bei der Rohr-Verbindungsstelle sei etwas erkannt worden, vom dem Experten glaubten, „dass es sich um eine Antenne handeln könnte, um ein Signal zum Zünden eines Sprengsatzes zu empfangen“.

Der Yachthafen und die Yachthafen-Residenz in Hohe Düne: Von hier aus sollen die Saboteure der Nord-Stream-Pipeline in See gestochen sein.

Wie die Jacht „Andromeda“ den Sprengstoff zur Pipeline bringen konnte

Die Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines – sie sollen von Mecklenburg-Vorpommern aus gestartet worden sein. Unfreiwillig und unwissentlich wurden offenbar Menschen in Rostock und auf Rügen zu Komplizen der Saboteure. Zwei Tage nach den Enthüllungen kommen immer neue Details ans Licht.

An drei von vier Strängen der beiden auf dem Grund der Ostsee liegenden Nord-Stream-Erdgasleitungen gab es im vergangenen September Explosionen. Deutschland, Schweden und Dänemark haben Ermittlungen aufgenommen. Vor wenigen Tagen hatten Medien in Deutschland, den USA und Großbritannien Hinweise auf den möglichen Tathergang veröffentlicht. Demnach soll eine sechsköpfige Gruppe mit gefälschten Pässen eine Jacht gemietet und unbemerkt die Sprengsätze in gut 80 Meter Wassertiefe gelegt haben.

Die Medien hatten über eine mutmaßliche Beteiligung einer pro-ukrainischen Gruppe spekuliert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat eine Beteiligung der Ukraine als „lächerlich“ zurückgewiesen.

RND/dpa

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