Russische Superwaffe: Werden bald U-Boote mit Poseidon ausgerüstet?
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Ein Handout des russischen Verteidigungsministeriums zeigt ein russisches Atom-U-Boot, das durch das arktische Eis während einer militärischen Übungen bricht.
© Quelle: Uncredited/Russian Defense Minis
Moskau. In Russland soll Berichten zufolge eine erste Charge der nuklearen Unterwasserdrohne Poseidon hergestellt worden sein. Das berichtet die russische Nachrichtenagentur TASS in Berufung auf eine militärnahe Quelle. Eine offizielle Bestätigung gebe es aber nicht, heißt es weiter.
Wie die staatliche Nachrichtenagentur aus Russland weiter berichtet, sollen nun Atom-U-Boote vom Typ Belgorod „bald“ mit der nuklearen Superwaffe ausgerüstet werden. Die anonyme Quelle habe weiter mitgeteilt, dass Versuche mit verschiedenen Poseidon-Komponenten, inklusive der atomaren Energieversorgung, erfolgreich verlaufen seien.
„500 Meter hohe, radioaktiv verseuchte Tsunamiwelle“
Der Wahrheitsgehalt der Meldung ist unklar. Klar ist jedoch, dass der russische Machtapparat bereits seit Monaten nur wenige Gelegenheiten auslässt, auf die nukleare Superwaffe Poseidon zu verweisen. Im Mai vergangenen Jahres führte der Kreml-Propagandist Dmitry Kisseljow mit Genuss die Zerstörungskraft der Waffe zur besten Sendezeit am Beispiel Großbritanniens im russischen Fernsehen vor. Die Atomwaffe können „eine 500 Meter hohe, radioaktiv verseuchte Tsunamiwelle auslösen, die über die britischen Inseln hinwegrollt“, erklärte er. „Ein Knopfdruck genügt, Boris, und England ist weg.“ In einer Computeranimation wurden die britischen Inseln von animierten Wassermassen ausradiert.
Öffentlich vorgeführt wurde Poseidon zwar bisher nicht – dass die Atomwaffe existiert, gilt in Sicherheitskreisen aber als unumstritten. Die mit der Nummer 2M39 bezeichnete Waffe soll demnach 20 Meter lang und 40 Tonnen schwer sein – ihre Reichweite soll 10.000 Kilometer betragen. Die durch atomare Explosionen entstehende Tsunamiwelle könnte nicht nur Landstriche in der Größe des US-Bundesstaats Texas ausradieren, sondern sie auch nuklear verseuchen. Dafür soll eine Kobalt-Ummantelung des Sprengkopfes sorgen.
„Diese ganze Geschichte ist ehrlich gesagt furchterregend“, sagt ein anonymer Mitarbeiter der Nato-Zentrale in Brüssel dem RedaktionsNetzwerk Deutschland im vergangenen Mai. Experten sehen in der Entwicklung von Poseidon ein Puzzlestück in Präsident Putins System der nuklearen Abschreckung – ein Mittel, Russlands Weltmachtstellung zu sichern.
RND/ag