Trotz politischer Spannungen

Erdbebenhilfe: Viel internationale Unterstützung für die Türkei und Syrien

Rettungskräfte suchen in der türkischen Stadt Gaziantep weiter nach Erdbebenopfern.

Rettungskräfte suchen in der türkischen Stadt Gaziantep weiter nach Erdbebenopfern.

Trotz der weitreichenden politischen Isolation der syrischen Regierung erhält auch das Bürgerkriegsland Erdbebenhilfe aus dem Ausland. Der Oman eröffnete eine Luftbrücke, um Hilfsgüter zu schicken, wie die staatliche Nachrichtenagentur ONA am Mittwoch meldete. Anders als in die Türkei, will der Golfstaat aber keine Rettungsteams ins Land schicken.

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Der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Mohammed bin Sajid Al Nahjan, hatte Syrien zuvor schon Hilfe in Höhe von 50 Millionen US-Dollar (46,5 Millionen Euro) zugesagt. Die Türkei soll denselben Betrag erhalten. Die VAE wollen in Syrien zudem ein Feldlazarett einrichten und ein Rettungsteam entsenden, wie das syrische Außenministerium berichtete.

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Neben mehreren arabischen Ländern sicherten auch der Iran, Russland und China der syrischen Führung Unterstützung zu. Auch aus Indien kam bereits ein Flugzeug mit Hilfsgütern an, ein weiteres mit Medikamenten und medizinischem Material soll folgen, wie Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete.

Syrien: Sanktionen erschweren Erdbebenhilfe

Syriens Regierung kritisiert die westlichen Sanktionen, die die USA und die Europäische Union gegen sie wegen ihres brutalen Vorgehens gegen die eigene Bevölkerung im Bürgerkrieg verhängt haben. Damaskus argumentiert, sie erschwere derzeit die Hilfe für die Bevölkerung. Auch die Hilfsorganisation Roter Halbmond rief den Westen dazu auf, die Sanktionen aufzuheben. Experten zweifeln jedoch, dass die Aufhebung der Strafmaßnahmen Einfluss auf die Nothilfe hätte.

Immer wieder gibt es zudem Berichte, dass sich die Regierung an Hilfsgütern selbst bereichert und Gebiete übergeht, die die Regierung als verfeindet betrachtet. Die Erdbeben-Katastrophe traf im Norden Syriens Gebiete unter verschiedener Kontrolle, was Helfern die Arbeit erschwert.

Erdbebenkatastrophe: Baerbock sagt Türkei und Syrien schnelle Hilfe zu

Die Bundesregierung stelle der Hilfsorganisation Malteser International eine Million Euro zur Verfügung, um vor allem den Menschen in Syrien zu helfen.

Trotz schwerer Spannungen mit der Türkei und der Besetzung des Nordteils der Insel durch türkische Truppen sollen 21 Retter aus der EU-Republik Zypern in den Erdbebengebieten eingesetzt werden. Die Aktion werde unter der Schirmherrschaft der EU stattfinden. Die Regierung in Ankara habe dies akzeptiert. Dies teilte am Mittwoch der Sprecher des zyprischen Außenministeriums Demetris Demetriou mit.

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Türkei erkennt Zypern nicht an

Es ist das erste Mal nach 1974, dass die Türkei eine Beteiligung von griechisch-zyprischen Beamten in ihrem Territorium erlaubt. Die Türkei erkennt die Republik Zypern nicht an. Die Insel liegt rund 80 Kilometer südlich der Türkei und etwa 300 Kilometer vom Katastrophengebiet entfernt. Die starken Beben waren auch auf Zypern zu spüren. Es gab dort aber bislang keine Schäden.

Die Republik Zypern ist nach einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention seit 1974 geteilt. Im Norden befindet sich die Türkische Republik Nordzypern (KKTC), die nur von der Türkei anerkannt wird und von türkischen Truppen besetzt ist. Die Pufferzone zwischen den beiden Teilen der Insel wird von Blauhelm-Soldaten der Vereinten Nationen überwacht. Die Republik Zypern ist seit 2004 Mitglied der EU. Das EU-Recht gilt nur im Süden der Insel.

Italien will in den nächsten Tagen ein Schiff der Marine mit Hilfsgütern in die Erdbebengebiete schicken. Wie der Chef des italienischen Zivilschutzes, Fabrizio Curcio, am Mittwoch ankündigte, sollen mit dem Schiff unter anderem Ausrüstungen und Gerätschaften für ein Feldspital, weiteres Spezialequipment, Elektronik und Zelte transportiert werden.

Zudem werden Ärzte und Helfer in die Gebiete des östlichen Mittelmeers geschickt. Dort war es im Grenzgetbiet zwischen der Türkei und Syrien am Montagmorgen zu verheerenden Erdbeben gekommen, die mehr als 11.000 Menschen das Leben kosteten.

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Italien kennt sich mit Erdbeben aus

Curcio sagte bei einer Pressekonferenz in Rom, dass er den genauen Termin noch nicht benennen könne, wann das Schiff mit den Hilfsgütern ablegen werde. Er hoffe aber, dass es noch vor dem Wochenende so weit ist. Die Aktion werde von der Region Piemont zusammen mit dem Zivilschutz sowie dem Verteidigungsministerium - welches das Schiff der Marine zur Verfügung stellt - koordiniert.

Weil Italien häufig von Erdbeben heimgesucht wird, hat das Land gut ausgebildete Spezialisten, Gerätschaften und Ablaufpläne für derartige Katastrophen. Am Montag und Dienstag hatte Rom bereits zwei Flugzeuge mit Erdbebenhelfern und Hunden in die Türkei geschickt.

RND/dpa

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