Ukraine spricht Klartext: Großbritanniens Challenger-Panzer reichen nicht
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Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba zusammen mit seiner deutschen Amtskollegin Annalena Baerbock.
© Quelle: IMAGO/photothek
Während westliche Staaten über die Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine streiten, haben sich der ukrainische Verteidigungsminister Oleksii Reznikov und Außenminister Dmytro Kuleba in einem gemeinsamen Statement mit einem Appell an den Westen geäußert. Man begrüße zwar die mutige Entscheidung Großbritanniens, die erste Einheit Challenger-2-Panzer in die Ukraine zu verlegen. „Sie reicht jedoch nicht aus, um die operativen Ziele zu erreichen“, so die beiden Minister in der Erklärung, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.
„Daher richten wir unseren Appell an die Staaten, die Leopard-2-Panzer im Einsatz haben, darunter Dänemark, Deutschland, Finnland, Griechenland, Kanada, die Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien, Schweden und die Türkei.“ Reznikov und Kuleba appellieren an die Länder, „sich der Initiative zur Bildung einer internationalen Panzerkoalition zur Unterstützung der Ukraine anzuschließen“.
Putin hält einen Sieg gegen die Ukraine für „unvermeidlich“
Russlands Präsident Wladimir Putin ist nach eigenen Worten fest von einem Sieg in der Ukraine überzeugt.
© Quelle: Reuters
Eine solche Initiative zur Lieferung von Kampfpanzern des deutschen Typs Leopard 2 ist bereits seit Monaten im Gespräch. Erstmals schlug der Thinktank European Council on Foreign Relations (ECFR) im September des vergangenen Jahres eine gemeinsame Initiative europäischer Staaten vor. Zuletzt erhöhte Polen den Druck und erklärte sich bereit, Leopard-2-Panzer für eine Kompanie, etwa zehn bis 14 Panzer, im Rahmen einer internationalen Koalition an die Ukraine abgegeben zu wollen. Allerdings ist noch eine Genehmigung zur Ausfuhr der deutschen Leopard-Panzer aus Polen notwendig. Die Bundesregierung hatte dies bisher immer abgelehnt. Polen erwägt nun, die Kampfpanzer auch ohne Exportgenehmigung aus Berlin zu liefern.
„Die Gefahr einer neuen Großoffensive der russischen Streitkräfte ist sehr real“, sagten die ukrainischen Minister Reznikov und Kuleba am Donnerstag. Deshalb rufe man Partnerstaaten, die bereits militärische Hilfe geleistet haben oder dies planen, dazu auf, ihre Militärhilfen „erheblich zu verstärken und ihre Hilfe auf ein qualitativ neues Niveau zu bringen“.
Russland habe seine Ziele in Bezug auf die Ukraine nicht geändert, betonen beide Minister. Kremlchef Putin wolle „einen der größten Staaten Europas zerstören und das 45 Millionen Menschen umfassende ukrainische Volk auslöschen“. Sie erneuerten die Vorwürfe, dass Russland zahlreiche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in der Ukraine begeht, darunter die vorsätzliche Tötung von Zivilistinnen und Zivilisten, massenhafte Raketenangriffe auf ukrainische Städte und die gezielte Zerstörung der zivilen Infrastruktur.