Kommentar

Die Maskenpflicht ist vorbei, die Maskendebatten sind es auch

Ein Schild mit der Aufschrift „Mitfahrt nur mit Mund-Nase-Bedeckung erlaubt! Schützen Sie sich und andere!“ klebt an der Zugtür eines ICE der Deutschen Bahn (DB).

Ein Schild mit der Aufschrift „Mitfahrt nur mit Mund-Nase-Bedeckung erlaubt! Schützen Sie sich und andere!“ klebt an der Zugtür eines ICE der Deutschen Bahn (DB).

Berlin. Die Maskenpflicht hat ausgedient. In Geschäften, Kinos, Kneipen, Flugzeugen ist sie nur noch eine verblassende Erinnerung. Im Nahverkehr erzeugen die Bundesländer im Schneckenrennen um ihre Abschaffung erneut einen Flickenteppich, der das letzte bisschen Akzeptanz zerstört. In Schleswig-Holstein sind Viren anscheinend ungefährlicher als in Hamburg, in Bayern harmloser als in Hessen. Und warum im gut gelüfteten ICE immer noch Maskenpflicht herrscht, in der vollgestopften S-Bahn aber bald nicht mehr, versteht noch nicht einmal die Deutsche Bahn.

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Kundenbetreuerinnen und Kundenbetreuer sind es ohnehin schon seit Monaten leid, die Regeln durchzusetzen, es regt sich auch keiner mehr wirklich darüber auf, wenn Maskenverweigerer im selben Abteil sitzen. Corona gehört im dritten Jahr zu den allgemeinen Lebensrisiken wie andere Atemwegsinfekte auch.

Gelingt diesmal der Schritt zur Freiwilligkeit?

Weg mit der Maskenpflicht also! Aber heißt das auch: weg mit der Maske? Die weltanschaulichen Debatten um den Fetzen Vlies im Gesicht haben sich in der Vergangenheit so aufgeschaukelt, dass es kaum vorstellbar ist, dass der Schritt zur Freiwilligkeit diesmal wirklich gelingt. Dass also Pendlerinnen und Pendler und Reisende, die sich entweder krank fühlen oder auf dem Höhepunkt einer Grippewelle kein Risiko eingehen wollen, selbstverständlich mit Maske im Zug sitzen können – wie es in asiatischen Ländern nach früheren Sars-Epidemien eingeübte Praxis war.

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Maskenpflicht im Fernverkehr könnte früher abgeschafft werden

Kippt der Bund die Maskenpflicht auch im ICE, IC oder Flixbus früher als geplant? Die FDP macht Druck – Gesundheitsminister Lauterbach schließt es nicht aus.

Oder klappt es diesmal doch, die Maske als individuelle Entscheidung zu akzeptieren? Nicht wenige, gerade Ältere und junge Eltern, gehen in diesen Erkältungsmonaten mit Maske einkaufen. Andere tun das aus eigener Risikoabschätzung nicht. Meistens, ohne dass daraus eine Diskussion um in den vergangenen Jahren überfrachtete Begriffe wie Freiheit oder Verantwortung entbrennt. Wir haben 2023. Maskendebatten sind vorbei.

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