Hundert Tage waren die Taliban an der Macht, als die ARD-Journalistin Natalie Amiri auf eigenes Risiko nach Kabul flog und durchs Land reiste. Sie sammelte Stimmen und Stimmungen, schildert das Leben eines Landes, in dem alle Wege zu einem selbstbestimmten Leben gesprengt wurden. Besonders grausam trifft es Mädchen und Frauen. Natalie Amiri war zu Gast im Lüneburger Glockenhaus.
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In den Mühlsteinen der Bürokratie
Die Machtergreifung der Taliban raubte der 15-jährigen Habiba Farzam die Heimat und die Familie - bis auf eine Schwester, die in Lüneburg lebt. Bei der darf sie aber seit sieben Monaten nicht leben, obwohl sie es möchte. Weil Ämter bei ihrer Registrierung in Deutschland einen Fehler machten. Dieser Fehler wird nur langsam korrigiert.
15-jährige Afghanin: „Auch eine Stadt kann ein Gefängnis sein“
In den Fallstricken des Ausländerrechts verheddert hat sich eine 15-jährige Afghanin, die im August in letzter Minute den Taliban entkam und nun bei ihrer 28-jährigen Schwester leben möchte. Doch sie darf nicht. Weil sie in Hamburg registriert wurde und deshalb bis zum Abschluss ihres Asylverfahrens dort leben muss.
Die Angst um die Familie in Afghanistan ist ständig da
Aus Angst vor den Taliban wollte Haroon, der 2015 geflohen war, nie wieder einen Fuß in seine afghanische Heimat setzen. Doch dann wurde seine Mutter sehr krank und er flog nach Kabul – kurz bevor die Taliban Mitte August erneut die Macht übernahmen.
Afghanistan, die verlassene Heimat
Zwei Lüneburger Schülerinnen berichten zusammen mit ihren aus Afghanistan stammenden Familien, wie sie die Situation in ihrer alten Heimat beobachten. Der LZ erzählen sie von Verwandten, die sich in einem Keller verstecken, von der festen Kette der Migration und von ihren Hoffnungen für die Zukunft.
Seebrücke Lüneburg fordert Luftbrücke für Menschen aus Afghanistan
Die Seebrücke Lüneburg hat auf dem Marktplatz eine Kundgebung zur Lage in Afghanistan abgehalten. In Redebeiträgen formulierten sie ihre Forderungen an die Politik.
Angespitzt: Die Soldaten haben keinen Grund, sich in den Kasernen zu verstecken
Am kommenden Donnerstag werden mehr als 300 Soldaten auf dem Lüneburger Marktplatz feierlich geloben, Deutschland verteidigen zu wollen. Das "Lüneburger Friedensbündnis" und die Antifa fordern die Absage der Veranstaltung und protestieren gegen "Kriegstreiber" und die "Mitverantwortlichen" des Afghanistan-Desasters. Sie bellen am falschen Baum, findet der LZ-Kommentator.
Ehemaliger Bundeswehr-General zur Lage in Afghanistan: „Ein Zeichen von Nicht-Planung“
Volker Bescht war Bundeswehr-General, hat die Evakuierung in Libyen befehligt und sich lange über seine aktive Zeit hinaus in Afghanistan engagiert. Dass das Land am Hindukusch jetzt innerhalb von Tagen von den Taliban erobert wurde, kritisiert der ehemalige Kommandeur der Luftlandebrigade 26. Scharfe Kritik übt er aber auch am Evakuierungsmanagement der Regierung.