9-Euro-Ticket

Viele Menschen nutzten im Sommer das 9-Euro-Ticket zum Reisen. Von dem großen Andrang an deutschen Bahnhöfen und in Zügen profitierten auch Kriminelle: Während des Monatstickets stieg die Zahl von Diebstählen stark an.

Erst hieß es, das neue Deutschlandticket solle zum Jahreswechsel eingeführt werden. Jetzt wird von den Ländern der 1. April angestrebt. Es könnte aber auch der 1. Mai werden, denn nach wie vor wird über die Finanzierung gestritten. Das stößt auf Kritik.

Über die Finanzierung gibt es noch Streit. Das Ticket kostet den Planungen zufolge drei Milliarden Euro. Bund und Länder finanzieren das je zur Hälfte.

Bund und Länder wollen nach dem Ende des 9-Euro-Tickets eine Anschlusslösung für Bus und Bahn. Darüber dürfte am Dienstag erneut beraten werden. Eine entscheidende Frage ist unklar.

Die Nachfolge für das 9-Euro-Ticket sorgt für hitzige Diskussionen. Die einen finden es zu günstig, die anderen zu teuer. Wie steht Deutschland eigentlich im Vergleich zu anderen EU-Staaten da?

In der Bevölkerung gehen die Meinungen zum Preis des 49-Euro-Tickets auseinander: Laut einer aktuellen Umfrage finden 38 Prozent das Ticket zu teuer. 38 Prozent finden die monatlichen Kosten jedoch genau richtig.

Der Deutsche Städtetag fordert mehr Geld vom Bund für den ÖPNV. Die steigenden Energie- und Personalkosten belasten die Verkehrsunternehmen. Deshalb müsse der Bund Regionalisierungsmittel in Höhe von mindestens 1,7 Milliarden Euro bereitstellten, um die Modernisierung des Nahverkehrs zu gewährleisten.

Ob es zeitnah eine Nachfolgelösung für das 9-Euro-Ticket geben wird, ist offen. Zwischen Bund und Ländern zeichnet sich weiterhin keine Einigung um mehr Geld für den Nahverkehr ab.

Das 9-Euro-Ticket soll einen Nachfolger bekommen. Ein Angebot für 49 Euro im Monat wird als mögliche Option gehandelt. Doch Bund und Länder sind sich noch nicht einig. Nun gehen die Beratungen weiter. Im Mittelpunkt steht die Frage der Finanzierung. Verkehrsverbände pochen auf eine Lösung.

Die Verkehrsministerinnen und -minister der Länder beraten ab Mittwoch über ein mögliches Nachfolgemodell für das 9-Euro-Ticket. Dabei gibt es einen klaren Favoriten – aber auch eine große Hürde.

In Berlin kann man seit einigen Tagen für 29 Euro monatlich den ÖPNV nutzen. Darauf greifen viele zurück und Bürgermeisterin Franziska Giffey betont, sie habe Wort gehalten. Ab Januar soll es eine bundesweite Nachfolge des 9-Euro-Tickets geben. Doch dazu sind Details weiter offen.

Für den Öffentlichen Personennahverkehr ist in Berlin am Samstag das neue 29-Euro-Ticket an den Start gegangen. Berlinerinnen und Berliner haben zunächst bis Ende des Jahres die Möglichkeit, Busse und Bahnen für monatlich 29 Euro zu nutzen.

Über die begleitende Marktforschung zum 9-Euro-Ticket hat der HVV herausgefunden, dass der ÖPNV auch im Hamburger Umland profitiert hat. Es konnten auf dem Land (190.000) im Vergleich zu Hamburg (120.000) mehr Menschen aktiviert werden, die den ÖPNV zuvor nicht bis selten genutzt haben.

Das 9‑Euro-Ticket läuft in Kürze aus. Für eine Verlängerung liegen eine Reihe von Vorschlägen auf dem Tisch. Bei der Preisgestaltung wird es darauf ankommen, einen Ausgleich zwischen den Interessen von Bund und Ländern und einem wirksamen Anreiz zu finden, meint Tim Szent-Ivanyi.

Der Beschluss der Ampelkoalition, die Steuern auf Benzin und Diesel für drei Monate zu reduzieren, wurde heftig kritisiert. Doch zum Ende des Tankrabatts ist es an der Zeit, die Steuersenkung auch einmal zu loben. Es konnten schließlich Menschen entlastet werden, die auf das Auto angewiesen sind und denen das 9‑Euro-Ticket nichts genutzt hat, kommentiert Tim Szent-Ivanyi.