Frieden

Im saudi-arabischen Dschidda verhandelten Vertreter von über 40 Ländern über eine Friedenslösung für die Ukraine. Die Konferenz ist ein Fortschritt, da sich auch Länder engagieren, für die der Konflikt bisher weit weg war, kommentiert Daniela Vates.

Im saudi-arabischen Dschidda treffen sich am Wochenende Sicherheitsberater aus über 30 Ländern, um über Frieden für die Ukraine zu beraten. Es gilt als Fortschritt, dass Länder des globalen Südens mit dabei sind. Das angreifende Russland ist nicht geladen.

Die Ukraine versucht, Verbündete hinter der „Friedensformel“ von Präsident Selenskyj zu versammeln. Zudem werden mit Washington erste Verhandlungen für Sicherheitsgarantien nach Ende des Kriegs geführt. Selenskyj spricht eine Warnung an die Regionen angesichts des kommenden Winters aus.

Prinzen-Frontmann Sebastian Krumbiegel hat bekanntgegeben, den Löwenherz-Friedenspreis abzulehnen. Vor allem in Kriegszeiten müsse man sich klar positionieren, sagt er.

Seit 15 Jahren untersucht eine Denkfabrik, wie friedlich die Staaten der Erde sind. Im diesjährigen Ranking zeigt sich erneut der Einfluss des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Auch andere Regionen geben Grund zur Sorge. Ein grafischer Überblick.

Der Name Niccolò Machiavelli taucht plötzlich wieder auf – in Netzdebatten, auf Podien, in Aufsätzen. Wie kommt das? Viele sehen Machiavelli als eine Art schauderhaften dunklen Lord des Politischen. Doch er war ein Aufklärer, ein Kämpfer gegen Naivität. Seine Mahnung zu stetem Misstrauen gegenüber dem Feind wird mit Blick auf Russland und China wieder aktuell.

In Kopenhagen haben sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit die internationalen Staaten zu einer Friedensinitiative für die Ukraine getroffen. Das weckt Hoffnung, da auch jene Staaten dabei waren, die bislang Kritik an Putin vermieden haben. Diese Initiative ist jede Mühe wert, kommentiert Kristina Dunz.

Geheimtreffen in Dänemark: Nationale Sicherheitsberater westlicher Staaten haben auf Wunsch der Ukraine über mögliche Friedensgespräche mit Russland beraten. Dabei waren auch Brics-Staaten wie Indien, Südafrika oder China – die den Krieg bislang nicht eindeutig verurteilt haben.

Einen Friedensplan für die Ukraine schreiben? Die Künstliche Intelligenz bekommt das hin – und nennt sogar acht Unterpunkte, vom Waffenstillstand bis zum Wiederaufbau. Mit ähnlichen Texten hantierten chinesische und afrikanische Diplomaten. Die immer neuen Pläne klingen gut – gehen aber an der machtpolitischen Wirklichkeit vorbei.

Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht an den britisch-indischen Schriftsteller Salman Rushdie. Der mit dem Roman „Die satanischen Verse“ weltbekannt gewordene Autor wurde im August 2022 im US-Bundesstaat New York auf einer Bühne niedergestochen.

Aus dem Reichsadler des deutschen Kriegsschiffs „Admiral Graf Spee” soll eine Friedenstaube werden: Das hat der Präsident von Uruguay am Freitag bekanntgegeben. Vor der Hauptstadt Montevideo versenkten die Deutschen im Jahr 1939 ihr eigenes Schiff. Ein Künstler soll den Heckadler nun umarbeiten.

Das „Friedensgutachten 2023″ trägt dieses Jahr den Titel „Noch lange kein Frieden”. Das ist auch die Prognose der führenden Friedens- und Konfliktforscher im Hinblick auf Russlands völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Deutschland und die Nato-Partner sollten sich demnach auf eine langfristige Unterstützung der Ukraine einstellen.

Mit einer Demonstration gegen die Nato-Übung „Air Defender 23″ wollten bei Hannover Friedensaktivisten vor einer weiteren Eskalation im Ukrainekrieg warnen. Rund 300 Menschen folgten dem Aufruf diverser Friedensgruppen aus Norddeutschland.

Nürnberg ist in diesen Tagen ein Ort der Gegensätze: Die Evangelische Kirche ringt auf dem 38. Kirchentag um die Frage, ob man die Ukraine in ihrem Kampf gegen den Aggressor unterstützen darf. Es gibt Pfiffe gegen Steinmeier, der wiederum fordert: „Es ist die Zeit für Waffen.“

Es sollten Brücken zu einem „anderen Russland“ aufrechterhalten werden, sagt der Kanzler beim Europarat-Gipfel in Reykjavík. Er betont, Putins Imperialismus werde nicht über die Ukraine siegen. Am Mittwoch soll ein Schadensregister für das von Moskau überfallene Land vereinbart werden.