Gender

Der Rat für deutsche Rechtschreibung lehnt das Gendersternchen ab. Ein Gespräch mit dem Vorsitzenden Josef Lange über Lesehürden, niedersächsische Sonderwege, Kopfschütteln in den Nachbarländern und einen zweifelhaften Preis für Kultusministerin Julia Willie Hamburg.

Der Verein Deutsche Sprache kritisiert die Empfehlungen von Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) zur gendergerechten Sprache in der Schule. So reagiert das Ministerium.

Künftig soll jeder Mensch sein Geschlecht und seinen Vornamen selbst festlegen und in einem einfachen Verfahren beim Standesamt ändern können.

Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) hat die Nutzung von Gender-Sternchen und ähnlichen Schreibweisen an Sachsen-Anhalts Schulen untersagt. Das gelte sowohl für den Unterricht, als auch für den offiziellen Schriftverkehr. Ob die Nutzung das Gender-Sternchen als Fehler ausgelegt wird, liegt allerdings trotzdem im Ermessen der Lehrer.

Zugewandt, aber zurückhaltend: So sitzt Elliot Page in dem riesigen Berliner Hotelzimmer. Er ist bereit für ein Gespräch über sein Coming-out als trans Mann, über Homophobie in Hollywood und über Sex.

Die US-Tennisqueen Serena Williams gab im Mai bei der Met-Gala ihre zweite Schwangerschaft bekannt. Jetzt erfuhr sie auf etwas andere Art und Weise, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Ihr Ehemann ließ sich dabei etwas Besonderes einfallen.

Die Diskussion um geschlechterneutrale Sprache bleibt hitzig. Eine Volksinitiative in Hamburg will das Gendern soweit wie möglich aus öffentlichen Bereichen verbannen. Dazu wurden 16.000 Unterschriften gesammelt und übergeben. Was genau will die Initiative erreichen?

Der Leitfaden für geschlechtergerechte Sprache bei der Audi AG verstößt nicht gegen das Gesetz. Das Oberlandesgericht München hat am Montag eine entsprechende Klage zurückgewiesen. Es gebe kein Recht für Gegner von Gendersprache, „in Ruhe gelassen zu werden“. Zuvor hatte ein Mann gegen die Leitlinien bei Audi geklagt.

Die Vorstellung, dass Menschen sich zwingend einem von zwei Geschlechtern zuordnen müssen, ist längst überholt. Auf die Existenz von nicht binären Personen macht jedes Jahr am 14. Juli der International Non-Binary People’s Day aufmerksam. Doch was genau wird an dem Tag eigentlich gefeiert?

Der Rat für deutsche Rechtschreibung hält daran fest, dass Genderzeichen nicht Teil der deutschen Rechtschreibung sind. Die Union lobt die Entscheidung. CSU-Generalsekretär Martin Huber fordert Schulen und Universitäten nun auf, sich an die Empfehlung zu halten.

Seitdem Sachsen das Genderverbot mit Sonderzeichen wie dem Doppelpunkt im Wortinneren auf den Schriftverkehr mit Vertragspartnern ausgeweitet hat, wird das Thema erneut stark diskutiert. Sachsen ist jedoch nicht das einzige Bundesland, das ein Verbot ausgesprochen hat. So machen es die restlichen Bundesländer.

Binnen-I, Sternchen und Unterstrich sind gute Werkzeuge für Aktivistinnen und Aktivisten. Sie als neuen Standard zu setzen wäre insbesondere für Schülerinnen und Schüler nicht gut, meint Milena Wurmstädt.

Doppelpunkt, Unterstrich und Sternchen im Wort: Immer wieder werden Debatten über das Gendern geführt. Auch der Rat für deutsche Rechtschreibung kommt in der Frage offenbar zu keinem Schluss. Erneut wird keine Empfehlung für Genderzeichen abgegeben.

Ob als neutrale Form, Doppel­nennung oder mit Genderzeichen: Umfragen zeigen, dass die Mehrheit der Deutschen das Gendern ablehnt. Auch in der Sprach­wissenschaft herrscht kein allgemeiner Konsens. In der Diskussion gibt es einige Argumente – aber welche überwiegen?

Sachsen will nicht, dass an seinen Schulen Genderzeichen wie Sternchen oder Doppelpunkte verwendet werden. Das Land beruft sich dabei auf den Rat der Deutschen Rechtschreibung – der will sich aber in ein paar Tagen darüber neu beraten.