Galeria-Warenhäuser: Es gilt, das Kaputtsparen zu vermeiden
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An der Fassade der Galeria Kaufhof in Halle hängt ein großes Transparent. Wie geht es weiter mit Galeria Karstadt Kaufhof?
© Quelle: Heiko Rebsch/dpa
Frankfurt am Main. Onlinehändler Buero.de macht einen Rückzieher. Er will nun doch nicht 47 Filialen der insolventen Warenhausgruppe Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) übernehmen. Ist das unmittelbar vor Weihnachten eine frohe oder eine schlechte Botschaft für die Belegschaft? Eher eine frohe. So wie die Buero.de-Manager haben viele Einzelhändler sich Gedanken darüber gemacht, was sich alles mit den Warenhausstandorten anfangen lässt.
Bei den noch 131 Filialen handelt es sich fast ausnahmslos um Häuser in guten Lagen. Da kann was gehen. Zumal die Chancen groß sind, an die Gebäude zu günstigen Konditionen zu kommen. Das GKK-Management und die Insolvenzverwaltung haben schließlich keinen Zweifel daran gelassen, dass in größter Not gehandelt werden muss. Das eröffnet die Möglichkeit, Mieten zu drücken oder Sanierungen beim Vermieter zu erwirken. Es dürften einige Interessenbekundungen vorliegen. Und die Gefahr besteht, dass die Insolvenzverwaltung großzügig Standorte preisgibt.
Gesundschrumpfen statt Kaputtsparen
Das würde die Zukunft der Restwarenhauskette massiv bedrohen. Eine hohe Zahl von Schließungen bringt einen geringeren Absatz mit sich – was wiederum zu ungünstigeren Konditionen beim Einkauf führt. Die Folge wäre, dass die Wettbewerbsfähigkeit insbesondere beim Kernsortiment Mode noch mehr leiden würde. Die jetzt kolportierte Zahl von 90 Häusern, die womöglich wegfallen sollen, käme einem Tod der Warenhauskette auf Raten gleich.
Deshalb gilt es nun, das richtige Maß zu finden. Um ein Gesundschrumpfen zu ermöglichen und ein Kaputtsparen zu verhindern. Da müssen alle Beteiligten ihr Know-how einbringen. Besonders wichtig sind dabei die Belegschaften. Die wissen am besten, was die Kunden wollen. Und darauf sollten Management und Insolvenzverwaltung endlich hören.