„Gute Nachricht“

Erstmals seit November: Füllstand der Gasspeicher steigt wieder an

Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, nannte den Anstieg der Gasspeichermenge eine „gute Nachricht“.

Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, nannte den Anstieg der Gasspeichermenge eine „gute Nachricht“.

Nachdem in den vergangenen Tagen der Gasverbrauch in Deutschland drastisch angestiegen war, wurde nun wieder mehr Gas eingespeichert als verbraucht. Erstmals seit Ende November sei der Füllstand am Mittwoch wieder angestiegen, teilte der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, am Donnerstag auf Twitter mit. Demnach stieg der Füllstand der deutschen Gasspeicher um 0,11 Prozentpunkte auf 87,31 Prozent.

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„Damit geht Deutschland gut vorbereitet in die Festtage“, erklärte Müller. Der achtsame Umgang mit Gas bleibe trotzdem richtig, betonte der Bundesnetzagenturchef. Zuletzt war am 27. November in Deutschland unterm Strich Gas eingespeichert worden. Seitdem geht die Füllmenge zurück – wie im Winter üblich. Der größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden verzeichnete zuletzt einen Füllstand von knapp 90,7 Prozent, wie am Donnerstag aus im Internet veröffentlichten Daten hervorging.

In der vergangenen Woche war er vor allem wegen der kalten Temperaturen an vier aufeinanderfolgenden Tagen um jeweils über einen Prozentpunkt gesunken. Der Gasverbrauch lag laut Bundesnetzagentur um 12 Prozent über dem durchschnittlichen Verbrauch der letzten vier Jahre. „Das Sparziel wurde damit deutlich verfehlt.“

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Das mildere Wetter sorgt nun offenbar für eine deutlich geringere Nachfrage nach Gas. Bereits am Dienstag ging der Füllstand der deutschen Gasspeicher laut europäischem Gasspeicherverband GIE insgesamt nur noch um 0,1 Prozentpunkte auf 87,2 Prozent zurück. Wegen des milderen Wetters rechnet die Behörde auch mit einem Rückgang des Gasverbrauchs.

Im aktuellen Lagebericht vom 22. Dezember beurteilt die Bundesnetzagentur den temperaturbereinigten Gasverbrauch trotzdem weiter mit „kritisch“. Eine weitere Verschlechterung der Situation könne nicht ausgeschlossen werden. Die anderen drei Parameter zur Beurteilung der Situation, darunter die Temperaturprognose und die Speicherfüllstände stehen aber auf „stabil“ (der bestmöglichen Einschätzung).

Am Dienstag hatte es in Russland eine Explosion an einer Gaspipeline gegeben, die über die Ukraine Gas nach Europa transportiert. Diese Explosion hat „zum jetzigen Zeitpunkt keine relevanten Auswirkungen auf die Gasversorgung in der EU“, so die Bundesnetzagentur. Die Gasversorgung in Deutschland sei davon nicht betroffen.

Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Markt. Die Füllstände nehmen nach Beginn der Heizperiode im Herbst üblicherweise ab. Am Morgen des 14. November war ein Füllstand von 100 Prozent verzeichnet worden. Am 1. Februar sollen die Speicher laut Energiewirtschaftsgesetz noch zu 40 Prozent gefüllt sein.

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Zu beachten ist, dass weiter dauerhaft Gas durch Pipelineimporte nach Deutschland fließt, am Dienstag aus Norwegen, den Niederlanden, Belgien und der Schweiz. Am neuen LNG-Terminal in Wilhelmshaven wurde einen Tag später, am Mittwoch, erstmals Gas eingespeist.

mit dpa

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