Zalando: Die Probleme der Modebranche machen vor dem Onlinehandel nicht halt
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Das Logo vom Onlinehändler Zalando auf dem Zalando Campus am Mercedes-Platz.
© Quelle: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa
Es sind keine leichten Zeiten für den Modehandel. Ob Görtz oder Galeria: An Hiobsbotschaften mangelt es nicht. Gerade erst hat die Düsseldorfer Modekette Peek & Cloppenburg Rettung unter einem Schutzschirmverfahren gesucht. Und selbst wer nicht so stark strauchelt, dass eine Insolvenz droht, schließt derzeit eher Filialen: In den vergangenen Monaten gingen in verschiedenen Läden von H&M und Primark die Lichter aus.
Dass die Krise im Modehandel an Zalando nicht spurlos vorbeigehen wird, war abzusehen. Nach dem Onlineboom der vergangenen Jahre meldet Europas größter Onlinemodehändler nun einen Einbruch beim Gewinn und legt sich ein Sparprogramm auf, das den Abbau mehrerer hundert Stellen vorsieht. Die Krise erfasst also nicht nur die klassischen Warenhäuser, deren Abgesang schon seit Jahren beschworen wird.
Zalando muss sich von Konkurrenz wie Shein abheben
Dennoch steht das Berliner Unternehmen vergleichsweise gut da: Zalandos Ware gibt es im Internet, die Probleme der Einzelhändler und die abnehmende Lust auf die Shoppingtour im klassischen Kaufhaus treffen den Onlinehändler nicht. Mit der stationären Konkurrenz eint Zalando nur eine Sorge: Die Verbraucherstimmung ist weiterhin getrübt. Wer sich derzeit Sorgen um Lebensmittel und Energiepreise macht, klickt sich eben nicht durch die neueste Modekollektion.
Doch es ist abzusehen, dass sich die Stimmung auch wieder hebt. Bereits in den vergangenen Monaten sind die Verbraucherinnen und Verbraucher wieder kauffreudiger geworden. Der Einbruch beim Gewinn ist für das Dax-Unternehmen deshalb zwar schmerzhaft, aber nicht existenzbedrohend. Setzt Zalando jetzt noch auf kluge Onlinestrategien und sich gleichzeitig von der Billigkonkurrenz wie Shein ab, hat der Konzern gute Chancen, seine Durststrecke hinter sich zu lassen. Eine Aussicht, die nicht alle Modehändler mit ihm teilen.