Kommentar

Dieselgate: Behörden haben Autobauer zum Betrügen eingeladen

Ein Gerät zur Abgasuntersuchung für Dieselmotoren steckt im Auspuffrohr eines VW Golf 2.0 TDI.

Ein Gerät zur Abgasuntersuchung für Dieselmotoren steckt im Auspuffrohr eines VW Golf 2.0 TDI.

Frankfurt am Main. Den Leuten von Umweltforschungsverbund ICCT gebührt ein dickes Lob. Sie lassen auch siebeneinhalb Jahre nach der Aufdeckung des Dieselskandals nicht locker. Die Experten haben sich noch einmal über die enormen Datenmengen gebeugt, die zu den Emissionen von Dieselmotoren in den vergangenen Jahren zusammengetragen wurden. Und sie machen darauf aufmerksam, dass es mit dem übermäßigen Ausstoß von giftigen Stickoxiden keineswegs vorbei ist. Sie gehen davon aus, dass in der EU und in Großbritannien noch immer rund 19 Millionen Fahrzeuge unterwegs sind, die mit illegalen Abschalteinrichtungen unterwegs sind.

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Alle Abschalteinrichtungen, die noch in Betrieb sind, müssen beseitigt werden

Hier liegt nicht nur der mutmaßlich größte Umweltskandal in Europa vor, er wurde überdies auch noch von den Behörden vertuscht. Als publik wurde, dass mutmaßlich alle Hersteller systematisch manipulieren, wurde dem nur äußerst lax nachgegangen. Damit die Dimensionen des staatlichen Versagens nicht kenntlich wurden. Schließlich wurden die Abgaswerte über Jahrzehnte so lasch überprüft, dass es gegenüber den Autokonzernen einer Aufforderung zum Betrug gleichkam.

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Der Dieselskandal versandete allmählich. Nur durch die Schadensersatzklagen von geprellten Autokäuferinnen und Autokäufern schwelte es weiter. Und gerade hat der Europäische Gerichtshof die Rechte von geprellten Autofahrerinnen und Autofahrern noch einmal gestärkt. Nicht nur neue Klagewellen könnten nun folgen. Wenn Recht und Gesetz gelten, muss das auch nach sich ziehen, dass alle illegalen Abschalteinrichtungen, die noch in Betrieb sind, endlich beseitigt werden. Eine enorme Aufgabe für die Behörden und die Autobauer – doch das haben sie sich selbst eingebrockt.


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