Deal über 27 Jahre: Katar liefert Flüssigerdgas nach China
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Ein Terminal für Flüssigerdgas (LNG).
© Quelle: Sina Schuldt/dpa/Archivbild
Das katarische Energieunternehmen Qatar Energy und der chinesische Erdgas- und Mineralölkonzern Sinopec haben einen Vertrag über die Lieferung von Flüssigerdgas (LNG) vereinbart. Nach Berichten der Nachrichtenagentur Reuters sowie der Qatar News Agency hat der Kontrakt mit der Tochter des staatseigenen Unternehmens Sinopec Group eine Laufzeit von 27 Jahren.
Der heutige Tag sei ein „wichtiger Meilenstein“ bezüglich des North-Field-East-Projekts, erklärte der Geschäftsführer von Qatar Energy, Saad al-Kaabi. Langfristige Verträge seien sowohl für den Verkäufer als auch für den Käufer wichtig. Jährlich sollen laut den Berichten vier Millionen Tonnen Flüssigerdgas an das chinesische Mineralölunternehmen geliefert werden.
Abkehr von Europa
Das 1974 gegründete katarische Energieunternehmen will die LNG-Kapazitäten des Landes in den kommenden Jahren drastisch erhöhen. Bis 2027 soll etwa die Verfügbarkeit von Flüssiggas von 77 Millionen auf 126 Millionen Tonnen ansteigen.
Der Deal mit Sinopec unterstreicht demzufolge auch, dass Katar zunehmend den Handel mit China sucht, anstatt Geschäfte mit dem Westen zu machen. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte sich beispielsweise auf einer Reise im Frühjahr um Lieferbeziehungen mit dem Emirat bemüht. Deutschland und andere europäische Länder erhalten LNG bislang vor allem aus den USA. Die Bundesregierung sucht jedoch vor dem Hintergrund der durch den russischen Angriffskrieg hervorgerufenen Energiekrise nach Alternativen bei den Energieimporten.
Katar zählt zu den größten Exporteuren von Flüssiggas weltweit. Das Emirat verkauft bereits viel Gas nach Asien. Weitere wichtige LNG-Ausfuhrländer sind Australien, Malaysia oder Nigeria.
RND/sz