Aus der Traum vom Eigenheim?
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Neubaugebiet für Einfamilienhäuser: Immer breitere Bevölkerungsschichten können nur zuschauen, wie sich andere den Traum vom Eigenheim verwirklichen.
© Quelle: Julian Stratenschulte (dpa)
Liebe Leserinnen und Leser,
ein Häuschen im Grünen: gerade für Familien klingt das oft verheißungsvoll. Allerdings muss das Eigenheim auch finanziell gestemmt werden – und in Zeiten hoher Baukosten und Zinsen stoßen Bauwillige schnell an ihre Grenzen. Wer den Traum vom Eigenheim träumt, hat derzeit denkbar schlechte Bedingungen. Jetzt gibt es allerdings ein neues Förderprogramm, um Familien beim Bau oder Kauf eines Hauses zu unterstützen. Nachdem das Baukindergeld ausgelaufen war, hatten viele auf eine Nachfolge gewartet.
Und so sieht das Programm konkret aus: Gefördert werden Familien, deren jährliches Haushaltseinkommen maximal 60.000 Euro bei einem Kind beträgt. Bei jedem weiteren Kind verschiebt sich die Grenze um 10.000 Euro nach oben. Wichtig zu wissen: Auch Alleinerziehende sind berechtigt. Voraussetzung ist, dass in dem Haushalt mindestens ein Kind unter 18 Jahren lebt. Vorsicht allerdings, wer schon im Voraus planen will: Wer ein Kind erwartet, muss sich mit dem Antrag noch gedulden, die Förderung gibt es nur für Kinder, die vor Antragsstellung geboren wurden.
Zinsverbilligte Kredite für Familien und Alleinerziehende
Das Ganze läuft über zinsverbilligte Kredite der staatlichen Förderbank KfW. Los geht es mit einem Zinssatz von 1,25 Prozent. Zum Vergleich: Die marktüblichen Zinsen für Kredite mit zehnjähriger Zinsbindung lagen zuletzt bei über 3,5 Prozent und hatten sogar schon die 4 vor dem Komma erreicht. Gefördert wird auch der Erwerb einer Wohnung – allerdings muss es sich in allen Fällen um eine Selbstnutzung handeln. Alle weiteren Konditionen habe ich für Sie in einem Übersichtsstück zusammengefasst. Dort können Sie auch lesen, wer nicht förderberechtigt ist – und warum es deutliche Kritik an dem Programm gibt.
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Auch der Kauf einer Wohnung kann mit dem neuen Programm gefördert werden (Symbolbild).
© Quelle: Lothar Ferstl/dpa
Für viele Familien kommt das Ganze aber sowieso nicht infrage. Sie können sich ein eigenes Haus oder auch eine eigene Wohnung schlicht nicht leisten und drängen wieder auf den Mietmarkt oder bleiben ihm erhalten. Warum diese Entwicklung enorme Probleme birgt, hat mein Kollege Thomas Magenheim-Hörmann sehr treffend kommentiert. Vielleicht hilft manchen die neue Förderung – doch da sich die Finanzierung eines Hauses nun einmal so massiv verteuert hat, bleibt für viele der Traum vom Eigenheim eben auch weiterhin ein Traum.
Sie haben Anmerkungen und Fragen? Schreiben Sie uns gern an unbezahlbar@rnd.de!
Ihre
Johanna Apel
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Tipp der Woche
Ein paar Klicks und schon ist die Bahnfahrt gebucht: Online eine Fahrkarte zu kaufen ist einfach und bequem. Blöd allerdings, wenn man allzu eifrig klickt – und dann doch merkt, dass man sich im Datum oder bei der Uhrzeit geirrt hat. Doch was dann? Rettung naht: Das Zauberwort heißt Sofortstornierung. Wie sie funktioniert, erklärt Hendrik Buhrs in seiner neuen Kolumne.
Diese Funktion ist recht neu, weswegen viele sie noch nicht kennen. Wer falsch gebucht hat und den Irrtum innerhalb von zwölf Stunden nach Buchung bemerkt, bekommt auch beim Sparpreis und Super-Sparpreis das Geld zurück. Dazu muss das Ticket allerdings online beziehungsweise per Handy gebucht worden sein. Fahrkarten per Postversand lassen sich nicht auf diesem Wege stornieren.
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Beim Buchen von Bahntickets sollten Verbraucherinnen und Verbraucher auf ein paar Dinge achten.
© Quelle: Lennart Preiss/dpa/dpa-tmn
RND-Kolumnist Buhrs verweist zudem auf eine andere Sache, die Bahnreisende unbedingt bedenken sollten, um nicht draufzahlen zu müssen: Vergünstigte Tickets sind in Fernzügen, also IC, EC und ICE, in der Regel auch an eine konkrete Uhrzeit gebunden. Vorsicht also – denn die Fahrt im falschen Zug kann teuer werden.
Zahlen, bitte!
Sommer ist Festivalzeit. Das Zelt aufschlagen, neue Leute treffen und die Lieblingsbands live erleben: Für viele junge Menschen gehören Rock am Ring, Hurricane oder Wacken fest zum Sommerprogramm. Allerdings muss man sich den Spaß auch leisten können. In diesem Jahr sind die Tickets für beliebte Festivals in Deutschland deutlich teurer geworden. Das volle Programm Rock am Ring mit zusätzlichem Campingticket kostet in diesem Jahr um die 300 Euro, schreibt Marco Nehmer – und damit gut 40 Euro mehr als 2022.
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Tausende Rockfans tanzen beim Auftritt von "Rise against" vor der Hauptbühne des Festivals "Rock am Ring"
© Quelle: Thomas Frey/dpa
Natürlich sind auch für die Veranstalter die Kosten gestiegen. Die Shows sind energiehungrig, fressen viel vom teuer gewordenen Strom, schreibt mein Kollege. Hinzu kommen gestiegene Löhne und knappes Personal. Kurzum: Es ist kompliziert. Die deutsche Open-Air-Landschaft steht vor der wohl kompliziertesten Saison ihrer Geschichte, schreibt mein Kollege in seinem Stück, das ich Ihnen unbedingt ans Herz legen möchte. Ein Lagebild aus der taumelnden Liverepublik.
Gut zu wissen
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Die gute Nachricht
Haben Sie schon vom Kulturpass gehört? Wer in diesem Jahr 18 Jahre alt wird, sollte ihn kennen. Denn ab Mitte Juni winkt den 750.000 jungen Menschen, auf die das zutrifft, ein Budget von 200 Euro. Das soll ihnen ermöglichen, Kultur zu erleben. Ob Konzerte, Museen, Livemusik oder Theaterbesuche: Die 200 Euro können über einen Zeitraum von zwei Jahren eingelöst werden. Sollte das Pilotprojekt erfolgreich laufen, kann sich die Bundesregierung sogar vorstellen, das Ganze auch für 16- und 17-Jährige zu öffnen.
Jan-Philipp Chluba hat für Sie aufgeschrieben, wie das Ganze funktioniert. Wer in diesem Jahr seinen 18. Geburtstag feiert, kann sich über ein Ausweisverfahren für den Kulturpass registrieren. Allerdings ist zu beachten, dass große Verkaufsplattformen und Onlineversandhändler davon ausgeschlossen sind. Die Registrierung beschränkt sich auf lokale Kulturanbieter – schließlich ist der Kulturpass dazu gedacht, der durch die Corona-Pandemie gebeutelten Branche etwas unter die Arme zu greifen. Alle Infos dazu finden Sie hier.
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