Kommentar

Weltwirtschaftsforum Davos: Lasse redn

Die Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums gilt als einer der wichtigsten Treffpunkte für Spitzenpolitiker, Manager und Wissenschaftler.

Die Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums gilt als einer der wichtigsten Treffpunkte für Spitzenpolitiker, Manager und Wissenschaftler.

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Ritualen wird ja nachgesagt, etwas Beruhigendes an sich zu haben. In Krise­situationen bieten sie Halt, Sicherheit und im besten Fall Orientierung. Für die Demonstrierenden, die jeden Januar in die Schweizer Alpen pilgern, um gegen das Welt­wirtschafts­forum in Davos zu demonstrieren, gilt das offenbar nicht. Der Hass und die Verachtung, die sie den Mächtigen und Reichen dieser Welt entgegenbrüllen, werden von Jahr zu Jahr größer.

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Es ist auch nicht sonderlich schwer, tiefes Misstrauen zu empfinden für dieses seltsame Treffen in einem abgeschiedenen Luxusskiort zwischen Privatfliegern und Protz. Die absurden Übernachtungs­preise, die Verdrängung der „normalen“ Bewohner, die Schäden für Umwelt und Klima – viele Fehl­entwicklungen des Kapitalismus lassen sich an Davos geradezu mustergültig studieren.

Und trotzdem ist das Treffen wichtig – gerade in einer Zeit multipler Krisen. Denn wie, wenn nicht durch den Austausch der wirtschaftlichen und politischen Spitzenkräfte, sollen sich all die Herausforderungen bewältigen lassen? Wo werden Ideen entwickelt, wenn nicht an Orten, wo Menschen zusammen­kommen? Wie entsteht Kreativität, wenn nicht durch das gemeinsame Nachdenken?

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Über viele Fragen muss geredet werden

Fragen, an denen die Zukunft von Milliarden Menschen hängt, warten dringender als je zuvor auf eine Antwort. Was wird aus der Globalisierung? Was aus dem Kapitalismus? Wie lässt sich Sicherheit in Europa gegen Russland organisieren? Wie die Ernährung der Welt? Wie können sich Demokratien gegen all die Herausforderungen zu Wehr setzen, mit denen sie Tag für Tag konfrontiert sind? Und wie lassen sich Wachstum und Wohlstand organisieren, ohne die Lebens­grundlagen künftiger Generationen zu vernichten?

Über all diese Fragen muss geredet werden – nicht nur, aber eben auch in Davos. Deshalb: Lasst sie einfach reden.

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