Im Falle eines nuklearen Winters

Angst vor dem Atomschlag: Die besten Überlebenschancen haben Australier und Neuseeländer

Dr. Daniel Holz (r.) und Dr. Suzet McKinney enthüllen die „Weltuntergangsuhr“, die nun schon mehrere Jahre in Folge 100 Sekunden vor zwölf anzeigt. Außer der Coronavirus-Pandemie sehen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen vor allem die Möglichkeit eines Atomkrieges, den Klimawandel und digitale Falschinformationen als besonders gefährliche Faktoren an.

Dr. Daniel Holz (r.) und Dr. Suzet McKinney enthüllen die „Weltuntergangsuhr“, die nun schon mehrere Jahre in Folge 100 Sekunden vor zwölf anzeigt. Außer der Coronavirus-Pandemie sehen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen vor allem die Möglichkeit eines Atomkrieges, den Klimawandel und digitale Falschinformationen als besonders gefährliche Faktoren an.

In den vergangenen Jahren wurde viel über eine mögliche Apokalypse spekuliert, die das Ende der menschlichen Zivilisation bedeuten könnte. Die „Doomsday Clock“, ein Symbol für die Bedrohung der Menschheit, wurde im Januar auf nur noch 90 Sekunden vor Mitternacht gestellt. Angespornt von der Pandemie suchten in den vergangenen Jahren vor allem viele Superreiche bereits „Ausweichziele“ für den möglichen Weltuntergang. Vor allem Neuseeland rangiert seit Jahren ganz oben auf der Liste dieser „Doomsday Prepper“.

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Eine neue Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Risk Analysis“, kam nun aber zu dem Schluss, dass nicht Neuseeland, sondern Australien das Land ist mit den besten Überlebenschancen im Falle eines apokalyptischen Szenarios wie eines Nuklearkrieges, eines Asteroideneinschlags oder des Ausbruchs eines Supervulkans. Alle Katastrophen würden Sonnenlicht reduzieren.

Der Nachbar Neuseeland folgt aber gleich an zweiter Stelle. Auch Island, die Salomonen und Vanuatu haben gute Chancen, beim Neustart einer zusammengebrochenen menschlichen Zivilisation zu helfen.

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Inselstaaten stehen besser da

In der Studie verglichen die Autoren 38 Inselstaaten miteinander. Forscher vermuten seit Langem, dass Inseln im Fall einer Apokalypse besser dastehen. Bei einer britischen Studie der Anglia Ruskin University (ARU) aus dem Jahr 2021 schnitten auch Neuseeland, die australische Insel Tasmanien, Irland, Island und Großbritannien besonders gut ab.

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Für Inselstaaten ist es zum einen leichter, ihre Grenzen zu überwachen und Migration damit erfolgreich zu begrenzen. Die in der britischen Studie genannten Regionen wurden zudem ausgewählt, weil sie derzeit eine geringe Temperatur- und Niederschlagsvariabilität aufweisen. Das heißt, dass dort trotz der Auswirkungen des Klimawandels vermutlich relativ stabile Bedingungen bestehen bleiben. Außerdem sind alle Destinationen groß genug, um sich im Hinblick auf Energie und Landwirtschaft selbst zu versorgen.

Australiens „gigantischer Nahrungspuffer“

Letzteres spielte auch bei der aktuellen Studie eine große Rolle. Da diese unter anderem die Gefahr eines Nuklearschlags untersuchte, schnitten Australien und Neuseeland besonders gut ab. Beide Nationen sind nicht nur landwirtschaftliche Erzeuger, sie liegen auch abseits der wahrscheinlichen Standorte nuklearer Schläge, die sich vermutlich in der nördlichen Hemisphäre abspielen würden. Australien schnitt noch mal besser ab als Neuseeland, da „Australiens Nahrungspuffer gigantisch ist“, wie es in der Studie heißt. Das Land habe das „Potenzial, viele zehn Millionen zusätzliche Menschen zu ernähren“.

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Weitere Pluspunkte, die für Australien sprechen, sind die relativ gute Infrastruktur, der große Energieüberschuss und das hohe Verteidigungsbudget. Allerdings könnte Australien selbst auch Ziel eines Atomschlags werden, da es relativ enge militärische Beziehungen zu Großbritannien und den USA pflegt und in Kriegen in der jüngeren Vergangenheit stets an der Seite der USA stand. Zudem befindet sich mit Pine Gap ein australisch-US-amerikanisches Spionagezentrum im Land, das ein potenzielles Angriffsziel sein könnte.

Atomkrieg ist das „wahrscheinlichste“ Endzeitszenario

In dieser Hinsicht schnitt Neuseeland besser ab, da das Land einen deutlich neutraleren Status hat als Australien. Einen extremen Temperaturabfall durch eine Zeit der Dunkelheit könnte das Land dadurch auffangen, da fast jeder Ort des Landes relativ nah am Meer liegt. Andere Länder könnten dagegen einen deutlich stärkeren Rückgang ihrer Nahrungmittelproduktion erleben, sollte ein nuklearer Winter einziehen oder Material wie Ruß, Schwefeldioxid oder Staub in die Stratosphäre geschleudert werden und sich global ausbreiten.

Grundsätzlich würde es – so vermuten die Forscher – „selbst im schwersten Szenario wahrscheinlich überall auf der Welt Überlebende geben“. Doch Australien oder Neuseeland seien Nationen, die einen völligen Zusammenbruch, der Länder wieder in die vorindustrielle Zeit zurückkatapultieren würde, vermeiden könnten.

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Während das Risiko eines Asteroiden- oder Kometeneinschlags laut der Forscher „sehr gering“ ist, ist ein großer Vulkanausbruch schon eher im Bereich des Möglichen. Für am wahrscheinlichsten halten die Wissenschaftler es jedoch, dass ein Atomkrieg ein Endzeitszenario auslösen würde.

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