„Diskussionen über zu viele oder zu wenige Menschen auf der Welt lenken von den eigentlichen Problemen ab“
Viele Menschen haben Angst vor einer Überbevölkerung – doch das ist nicht das Problem, sagt Natalia Kanem, Exekutivdirektorin des UN-Weltbevölkerungsfonds.
Mehr als acht Milliarden Menschen leben auf der Erde. Bei manchen schürt diese Zahl Ängste. Zu viele Menschen seien schädlich fürs Klima, unter zu wenigen leide die Wirtschaft. Doch die wachsende Bevölkerung ist nicht der entscheidende Faktor für die Klimakrise, den Verbrauch von Ressourcen und alternde Gesellschaften, betont eine Expertin.
Jeden Tag zaubern weltweit etliche Neugeborene ihren Eltern ein Lächeln ins Gesicht. Die Weltbevölkerung wächst weiter, inzwischen sind wir mehr als acht Milliarden Menschen auf der Erde. Doch nicht für alle ist das ein Grund zur Freude. Der britische Ökonom Thomas Malthus schürte schon Anfang des 19. Jahrhunderts Ängste vor einer Überbevölkerung. Er sagte, das Bevölkerungswachstum übersteige irgendwann unweigerlich die verfügbaren Ressourcen auf der Erde – bis Hungersnot und andere Katastrophen die Zahl der Menschen wieder reduzierten. Auch für den 1926 geborenen, britischen Naturforscher David Attenborough ist eine Begrenzung des Wachstums essenziell: Er befürchtet sonst eine Überbevölkerung mit fatalen Folgen für die Umwelt.