Impfstoffforschung

Ebola: Studie bestätigt Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe

Gegen einige Ebolaviren gibt es mittlerweile wirksame Impfstoffe.

Gegen einige Ebolaviren gibt es mittlerweile wirksame Impfstoffe.

Impfstoffe gegen das Ebolavirus lösen eine rasche und recht dauerhafte Immunreaktion aus. Das geht aus einer großen Impfstudie in Westafrika hervor. Demnach waren zwei Wochen nach der Erstimpfung spezifische Antikörper im Blut der Empfängerinnen und Empfänger enthalten, die bis zu einem Jahr lang nachweisbar waren. Schwer­wiegende Neben­wirkungen als Folge der Injektionen wurden nicht beobachtet, wie das Team um Mark Kieh von der Partnership for Research on Ebola Virus in Liberia im „New England Journal of Medicine“ (NEJM) berichtet.

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Das erstmals 1976 nachgewiesene Ebolavirus verursacht ein hämorrhagisches Fieber, das sehr häufig tödlich endet. Weltweites Aufsehen erregte eine Ebola-Epidemie 2014/2015 in Westafrika – bei diesem bisher mit Abstand größten Ausbruch starben mehr als 11.000 Menschen. Auch danach kam es in mehreren anderen Ländern zu Ebola-Ausbrüchen, zuletzt etwa im Kongo und Uganda.

Vakzine sind sicher und lösen schnelle Immunantwort aus

Bislang gibt es Impfstoffe nur gegen die weit verbreitete Zaire-Variante des Ebolavirus (ZEBOV), auf die auch die Epidemie in Westafrika zurückging. Die Impfstoffe wurden von der Welt­gesundheits­organisation (WHO) präqualifiziert – das heißt, sie entsprechen grundsätzlich den Anforderungen hinsichtlich Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit. Damit konnten sie schon bei Ausbrüchen in Kongo und Ruanda eingesetzt werden. Die nun veröffentlichte Studie bestätigt die Sicherheit der vorhandenen Präparate und indirekt auch ihre Wirksamkeit.

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Getestet wurden die Impfstoffe in vier westafrikanischen Ländern – Guinea, Liberia, Sierra Leone und Mali – an 1400 Erwachsenen und ähnlich vielen Heranwachsenden im Alter von eins bis 17 Jahren. Ein Teil der Menschen erhielt den Impfstoff Zabdeno (Ad26.ZEBOV) und acht Wochen später das Präparat Mvabea (MVA-BN-Filo). Zwei weitere Gruppen erhielten im Abstand von acht Wochen entweder zwei Dosen des Lebendimpfstoffs Ervebo (rVSV-ZEBOV) oder aber nur eine Dosis davon und zwei Monate später eine Placeboimpfung. Die übrigen Probandinnen und Probanden erhielten zwei Placebopräparate.

Bisher sind keine schweren Neben­wirkungen bekannt

Antikörper wies das Team in den drei Impfgruppen schon 14 Tage nach der ersten Impfung nach. Diese frühe Reaktion ist wichtig, da die Impfungen gewöhnlich nur bei einem Ausbruch verabreicht werden, um eine rasche Ausbreitung der Epidemie zu verhindern. Diese Immunreaktion war bis zu ein Jahr lang nachweisbar, wobei sie generell bei Kindern dauerhafter ausfiel als bei Erwachsenen. Die höchsten Werte wurden im dritten Monat nach der ersten Impfung erreicht. Da im Studienzeitraum keine Ebola-Fälle auftraten, lässt sich die tatsächliche Schutzwirkung der Impfungen nicht beurteilen. Die Anti­körper­bildung gilt aber als indirekter Nachweis für eine Wirksamkeit.

Schwere Nebenwirkungen stellte das Team nicht fest. In der Woche nach der Impfung berichteten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Schmerzen an der Einstichstelle, Muskel- und Gelenk­schmerzen, Kopfschmerzen oder Fieber. Diese Beschwerden seien meist binnen einiger Tage abgeklungen, heißt es.

Impfstoffe wirken bislang nicht gegen alle Ebolaviren

„Die bei dieser Studie gesammelten Daten sind wertvoll, denn sie tragen dazu bei, die Sicherheit und potenzielle Wirksamkeit der vorhandenen Impfungen zu bestätigen und es zu ermöglichen, die Impfempfehlungen bei Ausbrüchen des Zaire-Ebolavirus für Risikogruppen weiterzuentwickeln“, sagt einer der Studienleiter, der Infektiologe Yazdan Yazdanpanah vom Bichat-Claude Bernard Hospital in Paris.

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Gegen die anderen drei Typen an Ebolaviren, die dem Menschen gefährlich werden können, etwa die Sudan-Variante (SUDV), gibt es bislang keine Impfstoffe.

RND/dpa

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