Fastenzeit 2023: Wann, wie und warum wird gefastet?
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Mit dem Aschermittwoch am 22. Februar 2023 beginnt die 40 Tage währende Fasten- oder Passionszeit. Evangelische und katholische Christen bereiten sich von diesem Tag an auf das Osterfest vor.
© Quelle: epd
Hannover. Traditionell läutet der Aschermittwoch die Fastenzeit ein. Aber woher kommt das religiöse Fasten eigentlich, an wen richtet es sich und müssen Teilnehmer wirklich 40 Tage am Stück auf Nahrung verzichten? Alle Infos zur Fastenzeit 2023 hier.
40 Tage fasten: Was ist die Fastenzeit?
Die Fastenzeit dient als Vorbereitung auf das wichtigste Fest der Christenheit: die Auferstehung von Jesus Christus, vielen besser bekannt als Ostern. Sie wird auch als Passionszeit bezeichnet und ist der Buße und Umkehr gewidmet. Erinnern soll die insgesamt 40 Tage andauernde Fastenzeit an das ebenso lange Fasten Jesu Christi in der Wüste. Christen – aber auch viele andere Menschen – nehmen die Fastenzeit zum Anlass, um bewusst zu verzichten.
Dafür gibt es eine offizielle Fastenordnung der katholischen Kirche, die dazu aufruft, sich von Dingen und Zwängen zu befreien und so Freiräume für ein stärkeres Erleben und Reflektieren des eigenen Glaubens zu schaffen. Gefastet wird traditionell durch den Verzicht auf Nahrung, heutzutage wird Fasten aber auch durch den Verzicht vieler anderer Konsumgüter praktiziert. Darunter fallen zum Beispiel Zigaretten, das Smartphone oder soziale Medien.
Wann beginnt die Fastenzeit 2023?
Die Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch. 2023 fällt dieser auf den 22. Februar.
Wie lange dauert die Fastenzeit 2023?
Traditionell dauert die Fastenzeit 40 Tage, also knapp 6 Wochen.
Wann endet die Fastenzeit 2023?
Offiziell endet die christliche Fastenzeit am 8. April 2023 – auf diesen Tag fällt Karsamstag.
Fastenzeit im Islam, Christentum, Judentum – in vielen Religionen wird gefastet
Die Fastenzeit ab 22. Februar 2023 richtet sich vor allem an das Christentum, aber auch andere Religionen haben das Fasten als eine Zeit des bewussten Verzichts fest in ihrem Glauben verankert.
So gibt es etwa die Zeit des Ramadans, einer der Säulen des Islams. In diesem Monat sind Muslime angehalten, einen Monat zu fasten. Der Ramadan findet immer im neunten Monat des islamischen Mondjahres statt.
Außerdem gibt es außerhalb Ramadans das freiwillige Fasten am Montag und Donnerstag als Sunna des Propheten Muhammads.
Im Buddhismus verzichten Mönche und Nonnen jeden Tag ab 12 Uhr mittags auf jegliche Nahrungsaufnahme.
Im Judentum wird unter anderem an Jom Kippur gefastet. Neben diesem wichtigen Feiertag gibt es noch weitere fünf allgemeine Fastentage für Juden: Schiwa Assar beTammus, Zom Gedalja, Assara beTevet und Tischa beAv.
Fastenzeit 2023: Was ist erlaubt?
Wie intensiv gefastet wird, liegt am Einzelnen. Streng gläubige Christen der katholischen Kirche verzichten während der Fastenzeit auf Fleisch, Alkohol, Süßigkeiten, Rauchen oder auch andere Genüsse. Zudem gibt es einige konkrete Richtlinien, die in der Fastenordnung der katholischen Kirche festgehalten sind:
- Katholiken zwischen dem 21. und 60 Lebensjahr sind zum Fasten angehalten. Nicht verpflichtend ist die Fastenzeit für diejenigen, die das Fasten nicht wegen Armut, Körperschwäche oder Anstrengung einhalten können.
- Während der 40-tägigen Fastenzeit sollen die Gläubigen nur eine volle Mahlzeit pro Tag und zwei kleine Stärkungen zu sich nehmen. Grundsätzlich gilt an allen Freitagen das Gebot der Abstinenz, der Enthaltung von Fleischspeisen.
- Nicht zur 40-tägigen Fastenzeit hinzugezählt werden die Sonntage innerhalb dieses Zeitraums, wenngleich sie häufig trotzdem als Fastensonntage bezeichnet werden.
Fastenzeit ab Februar: Was darf man essen, was darf man nicht essen?
Ursprünglich verlangte die christliche Fastenzeit die Beschränkung auf möglichst einfache Nahrung ohne Fleisch und ohne Alkohol. Heute wird dieser Grundsatz noch immer eingehalten, zusätzlich wird aber auch auf viele andere weltliche Gelüste und Dinge verzichtet. Ob Zigaretten, Süßigkeiten oder Internet: Wichtig ist der bewusste Verzicht, denn die Fastenzeit ist eine Phase der Reinigung sowohl für den Körper als auch für die Seele.
Abnehmen durch Fasten?
Heutzutage liegt das Fasten mehr denn je im Trend, allerdings nur selten aus Glaubensgründen. Vielmehr dient das Fasten bei vielen Menschen dem effektiven Abnehmen oder Entschlacken des Körpers. Eine solche Fastenzeit ist in der Regel aber nicht auf 40 Tage ausgelegt, sondern vielleicht auf einige wenige Tage oder ein bis zwei Wochen. Empfehlenswert ist in dem Fall ein ärztlicher Check-up, um die Weichen zu stellen – dort können sich Interessierte auch entsprechend zur Durchführung beraten lassen.
RND/do